Für die Dreharbeiten zurück in die Heimat
Produzentin Nicole Gerhards dreht zurzeit „Babai — Mein Vater“ im JHQ Rheindahlen.
Mönchengladbach. „Es ist schon bewegend“, sagt Filmproduzentin Nicole Gerhards über die aktuell laufenden Dreharbeiten im JHQ Rheindahlen. Im Alter von 19 Jahren hatte die gebürtige Mönchengladbacherin ihre Heimatstadt verlassen, um beim Film zu arbeiten. Sie studierte Theaterwissenschaften in Paris und Produktion an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin, wo sie bis heute geblieben ist. Jetzt ist sie zurück, um den Kinofilm „Babai — Mein Vater“ zu drehen.
Doch Gerhards’ Bezüge zu Mönchengladbach gehen noch weiter. Ihr Großvater Alfred Gerhards bildete ab Ende der 50er-Jahre zusammen mit dem damaligen Borussia-Präsidenten Paul Wernecke und -Manager Helmut Grashoff das legendäre „Dreigestirn“ des Vereins, ihre Mutter lebt bis heute in der Stadt. Und die hat speziell zum JHQ eine besondere Verbindung: als junge Frau hat sie dort in der Verwaltung gearbeitet. „Ich kann mich auch noch erinnern, während dieser Zeit als Kind zu Sommerfesten da gewesen zu sein“, sagt Nicole Gerhards.
Jetzt dient das inzwischen geschlossene Hauptquartier verschiedener Verbände der britischen Streitkräfte und der Nato als Kulisse für Gerhards aktuelles Filmprojekt.
In „Babai — Mein Vater“ geht es um den zehnjährigen Novo, der den Kosovo verlässt, um seinen Vater in Deutschland zu suchen. Nach einer langen Reise findet er ihn in einem Flüchtlingsheim — gedreht wird dieser Teil im JHQ.
„Wir genießen es, hier angekommen zu sein, nachdem wir so lange unterwegs waren“, sagt Gerhards. Bevor es nach Mönchengladbach ging, war das Team für 21 Tage im Kosovo, anschließend eine knappe Woche in Mazedonien und für fünf Tage in und um Köln. Freitagnacht werden die Dreharbeiten beendet.
Doch die Kulisse wurde nicht deswegen ausgewählt, weil Gerhards ihre Wurzeln in der Stadt hat. „Die Kaserne hat sich einfach am besten für unsere Zwecke geeignet“, sagt sie. „Es war Fügung, dass wir jetzt hier sind.“
Es sind wichtige Szenen, die in Mönchengladbach gedreht werden, sagt sie. Denn nicht nur die letzten Drehtage finden im Film-Flüchtlingsheim statt, auch das Ende des Films spielt dort. „Das soll natürlich besonders stark und bewegend sein“, sagt Gerhards. „Und dazu haben wir hier das ideale Motiv gefunden. Wir können hier in aller Ruhe arbeiten.“