Gutes Geld für gute Taten
Solidarität: Anfang Mai sind die Katholiken in den Gladbacher Pfarreien aufgerufen, gegen Arbeitslosigkeit zu spenden. Die Sammlung steht unter dem Motto „Gute Taten kosten Geld – Investieren sie in Menschen“.
Mönchengladbach. Nach zehn Jahren verabschiedet sich Albert Damblon Ende Mai als Regionaldekan für die katholische Region Mönchengladbach. Bevor jedoch sein voraussichtlicher Nachfolger, der Jüchener Pfarrer Ulrich Clancett, offiziell die Leitung übernimmt, bittet Damblon seine Schäfchen noch einmal mit einer letzten Spendenaktion, etwas für das Gemeinwohl zu tun.
"Gute Taten kosten - Investieren Sie in Menschen", ist das Motto der Spendenaktion, mit der das Bistum Aachen in allen Gottesdiensten zu einer Solidaritätskollekte für Arbeitslosenprojekte in der Region aufruft. In Mönchengladbach sollen das Arbeitslosenzentrum sowie der Volksverein, der in diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert, von der Spendenaktion profitieren können.
Es sei bedauerlich, dass sich in seiner Amtszeit an der Arbeitslosenproblematik im Grunde nichts geändert habe, sagt Damblon. Der 60-Jährige übt scharfe Kritik an den Plänen der NRW-Landesregierung, die Mittel für Arbeitslosenzentren und Beratungsstellen zusammenzustreichen. "Die öffentliche Hand und NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann haben eine Verantwortung für diese soziale Einrichtungen zu tragen", sagt Damblon.
Der scheidende Dekan setzt nun seine Hoffnung darauf, dass am 3. und 4. Mai wenigstens die 170000Katholiken in den 50 Pfarren der Gladbacher Region mit der Kollekte ihre "Verantwortung ausdrücken" und "Solidarität mit den arbeitslosen Frauen und Männern" zeigen. Zwar sei es leider insgesamt mit der Spendenbereitschaft weiter stetig bergab gegangen - im vergangenen Jahr kamen etwa nur 5500Euro zusammen, doch man sehe dem gelassen entgegen. "Wir werden uns dieses Mal steigern", versichert Damblon voller Hoffnung.
Wie dringend das Gladbacher Arbeitslosenzentrum und der Volksverein mittlerweile auf Spenden angewiesen sind, machen Hermann-Josef Kronen, der Geschäftsführer des Volksvereins, und Karl Sasserath, Leiter des Arbeitslosenzentrums, deutlich. 320 Personen habe man mit Bildungs- und Beratungsangeboten im vergangenen Jahr unterstützt, erklärt Kronen. Bedarf bestehe auch dringend für die Einrichtung an der Lüpertzender Straße, sagt Sasserath. "Im vergangenen Jahr haben wir beim Mittagstisch 11000 Essen ausgegeben und die Tendenz ist weiter steigend", stellt er fest. Zusammen fehlen beiden Projekten für das kommende Jahr 65000 Euro. Bisher ist fraglich, ob diese Summe in den kommenden Monaten zusammenkommt. Die Kollekte könnte dafür zumindest schon mal ein Anfang sein.
Der scheidende Regionaldekan hat zumindest einen frommen Wunsch: "Das Thema Arbeitslosigkeit soll verschwinden oder zumindest mit den beiden Projekten sehr wach gehalten werden."