Islamschule: Der OB schaltet sich ein

Nachbarn rufen die Polizei. Gebäude ist versiegelt. Demo am Freitag.

Mönchengladbach. Die Stadt hat am Montagmorgen das Gebäude Eickener Straße 164 versiegelt. Am Sonntagabend hatten hier Polizeibeamte über 25 Muslime aufgespürt, waren aber nach Angaben von Zeugen nicht eingeschritten. Ein Stadtsprecher sagt: "Wir haben einen Baustopp und ein Nutzungsverbot verfügt, folglich darf sich hier keiner aufhalten."

Gegen diese Verbote klagt in einem Eilverfahren sowohl der Hauseigentümer als der Verein "Einladung zum Paradies" (EZP). Entscheidungen des Verwaltungsgerichts stehen noch aus. Der EZP, der wegen seiner extremen Positionen vom Verfassungsschutz beobachtet wird, will in Eicken eine Moschee und eine bundesweit agierende Islamschule errichten.

Beides will die "Bürgerbewegung Eicken" mit "viel öffentlichem Druck" verhindern. Regelmäßig montags gegen 19 Uhr treffen sich auf Einladung der Initiative Bürger vor der Mehrzweckhalle, um sich über das brisante Thema Islamschule auszutauschen und Aktivitäten zu besprechen. So will man am Mittwoch, ebenfalls 19 Uhr, Marktplatz, über die für Freitag geplante und angemeldete Demo sprechen. "Und darüber, wer was macht", sagt Wilfried Schultz von der "Bürgerbewegung".

Laut Schultz wollen die Teilnehmer um 17.30 Uhr losziehen - durch die Fußgängerzone, über die Eickener Straße, vorbei am Hauptbahnhof und über die Hindenburgstraße bis auf den Abteiberg vors Rathaus. Hier kann jeder Kerzen anzünden. Beim Umzug will man auf Lichter verzichten. Schultz: "Wenn die radikal-islamistische Schule des EZP kommt, sieht es für Eicken pechfinster aus."

OB Norbert Bude (SPD), Vertreter der "Bewegung" und Bezirksvorsteher Nord, Reinhold Schiffers (SPD), trafen sich am Abend. Dabei sei es vor allem um einen "Informationsaustausch" gegangen. Manuela Buhse, eine der Initiatorinnen der "Bewegung", warnt, die Initiative könnte ihr Pulver rasch verschießen. "Wir brauchen einen langen Atem und viele, die Aufgaben übernehmen." Notwendig sei, mit allen, die sich gegen den zwielichtigen EZP engagieren wollen, zu reden, ausgenommen Vertreter extremer Gruppen. Buhse stellt sich ein Netzwerk vor, "damit wir strukturiert unser Ziel erreichen können." Das laute: Keine Islamschule in Eicken.