Kartenfälscher: Angeklagter räumt 66 Taten ein

Prozess: Im Minutentakt soll Geld abgehoben worden sein.

Mönchengladbach. Im Prozess gegen eine mutmaßliche EC-Kartenfälscher-Bande, die im großen Stil u.a. in Gladbach, Wuppertal, Remscheid, Solingen und Duisburg Karten kopiert, Pin-Nummern ausgespäht und Konten leer geräumt haben soll, hat gestern der Hauptangeklagte (36) eine Erklärung abgegeben.

44 Seiten, auf denen sich der Mann zu den Tatvorwürfen äußerte, wurden stundenlang vorgelesen. Demnach will er nicht der Haupttäter gewesen sein. Er räumte jedoch 66 Taten, wie in der Anklageschrift beschrieben, ein. Es habe sich um einen "gruppendynamischen Prozess" gehandelt.

Er sei bereit, weitere Fragen zu beantworen, wenn sie das Gericht schriftlich stelle. Außerdem wünschte sich der 36-Jährige eine bestimmte rumänische Dolmetscherin. Sie wurde laut Staatsanwaltschaft bereits wegen Beihilfe zur Geldwäsche verurteilt.

Die Anklage geht davon aus, dass die Männer Kopiergeräte auf Türöffner von Bankautomaten-Räumen gesetzt hatten (Skimming). Pins wurden mit Kameras ausspioniert. Das abgehobene Geld soll teilweise im Minutentakt nach Rumänien überwiesen worden sein. Dort soll es Minuten später die Mutter (67) des Hauptangeklagten abgehoben haben. Sie sitzt wegen Geldwäsche in U-Haft.