Kite Landboarding: Kein Wind zur DM in Wanlo

Bei den 3. Deutschen Meisterschaften im Kite Landboarding präsentierte sich eine spektakuläre Sportart. Leider mit einem Mangel an nötigen Böen.

Mönchengladbach. Er kann sein Können nicht unter Beweis stellen, wird auf seinem Heimat-Trainingsplatz, dem Segelflugplatz Wanlo, aber trotzdem Deutscher Meister im Freestyle: Der 17-jährige Emanuel Norman aus Bedburg hat fast alle anderen Wettbewerbe in dieser Saison für sich entscheiden können und beherrscht die spektakulärsten Sprünge.

Kite Landboarding ist eine noch junge, aber rasant wachsende Sportart. Die Kiter lassen sich von ihren Drachen ziehen, ihre Füße stehen dabei auf speziellen Skateboards. Das Landboarding hat sich aus dem Kitesurfen entwickelt, bei dem sich die Sportler von ihren Drachen übers Wasser ziehen lassen. "Erst 2002 gab es die ersten Boards, mit denen man Kite Landboarding betreiben konnte", sagt Georg van Gent, Mitorganisator der Deutschen Meisterschaften.

Inzwischen boomt die neue Sportart. Zwischen 3000 und 5000 Kiter gibt es schätzungsweise in Deutschland. Die Sportart ist attraktiv, die meisten lernen das Kiting aber am Wasser kennen. "Wer einmal das Gefühl erlebt hat, vom Wind getrieben den Strand entlang zu gleiten, ist fasziniert und will weitermachen", meint Emanuel Norman, der selbst am Strand angefangen hat und seine schwierigsten Sprünge am liebsten auf dem Wasser übt, sie dann aber aufs Land überträgt.

Wenn es genügend Wind gibt, trainiert der 17-Jährige jeden Tag auf dem Segelflugplatz in Wanlo. "Der Sport macht süchtig", bestätigt Georg van Gent. "Es ist ein tolles Gefühl, die Kraft des Windes zu kontrollieren."

Neben dem Freestyle-Wettbewerb, bei dem die Teilnehmer Tricks und Sprünge zeigen, die sie schon mal zehn Meter in die Luft heben, gibt es auch noch Rennen, bei denen es um Geschwindigkeit geht.

Pascal Lohmann aus Herzogenrath hat in dieser Disziplin die Meisterschaft für sich entschieden. Die Geschwindigkeiten, die die Kiter erreichen, sind beeindruckend. "Man erreicht normalerweise etwa 50 Stundenkilometer, aber wir haben auch schon als Top-Geschwindigkeit 72 Stundenkilometer gemessen", sagt Georg van Gent.

Nur schade für die Sportler und Zuschauer, dass in diesem Jahr das Wetter in Wanlo nicht mitgespielt hat: Zwar konnten einige Rennen gefahren werden, aber für den Freestyle-Wettbewerb, der viel Wind benötigt, reichte es nicht aus.