Schweinegrippe: Entwarnung im Klassenzimmer

Wie die Schulen mit der Schweinegrippe umgehen.

Mönchengladbach. Die Schweinegrippe hat die Schulpflicht ausgehebelt. Erste Schulen lassen für einzelne oder gleich ganze Klassen den Unterricht ausfallen, zum Beispiel an einer Hauptschule in Düsseldorf, wo diese Woche nur noch 40 der 283 Schüler erschienen. Zwei Schüler und fünf Lehrer waren definitiv an Schweinegrippe erkrankt. Die Schulleitung befürchtet eine große Dunkelziffer. Die Bezirksregierung als Schulaufsichtsbehörde überlässt es den Schulleitern, über "schweine-schulfrei" zu entscheiden.

In Mönchengladbach gibt es derzeit an Schulen keine "größeren Infektionsherde", sagt Stadtpressesprecher Dirk Rütten. Und er schließt damit alle Grippe- beziehungsweise fiebrigen Erkältungskrankheiten ein, die gerade "Saison" haben, also all die Krankheiten, die derzeit von Ärzten als "Atemwegsinfekt mit ungeklärter Ursache" attestiert werden. Wer eine sichere Diagnose will, ob er an der "neuen" oder Schweinegrippe leidet, muss mittlerweile etwa 50 Euro selbst in die Hand nehmen für den PCR-Test. Nur Schwangere und chronisch Kranke sind davon ausgenommen.

Experten gehen nicht davon aus, dass es ein vernünftiger Schritt sei, die Kinder zum Schutz vor Schweinegrippe nicht in die Schule zu schicken. Mit dem Erreger werde man in den nächsten vier Monaten zu tun haben. So lange könne man nicht sämtliche Schulen schließen. Und Virusherde könnten überall sein. Die Hygienevorschriften einzuhalten sei ein Weg, Ansteckung zu vermeiden.

In den Schultoiletten sind bereits zu Schuljahres-Beginn die Vorräte an Klopapier und Seife aufgestockt worden - schon damals unter dem Eindruck der Schweinegrippe. Damit sollen Engpässe bei den WC-Utensilien verhindert werden. Durch Hygiene-Mängel könnte sonst die Ansteckungsgefahr steigen.

Doch die Stadtverwaltung nimmt auch die Schüler in die Pflicht. "Die Schüler selbst müssen auch dafür Sorge tragen, dass die Toiletten sauber bleiben." Dass einige Schmutzfinken den Abort ungepflegt und dreckig hinterlassen, ist ein altbekanntes Problem.

Mancherorts reicht die herkömmliche Reinigung durch öffentliche Putzkräfte nicht aus, um der Verschmutzung Herr zu werden. Das Gymnasium Rheindahlen zum Beispiel hat deshalb schon vor Jahren eine zusätzliche Klofrau aus Eigenmitteln eingestellt.

Zudem wurden in diesem Jahr - unabhängig von der Schweinegrippe - einige Toiletten saniert. So rückten unter anderem an der Gesamtschule Espenstraße, der Katholischen Grundschule Untereicken oder der Astrid-Lindgren-Grundschule die Handwerker an. ok/wu