Krach um Kofferkunst: Prozess im November
Im Streit um eine Installation zieht Wolfram Kastner gegen die Stadt vor Gericht.
Mönchengladbach. Wegen seiner Holocaust-Installation zieht Künstler Wolfram Kastner gegen die Stadt Mönchengladbach vor Gericht. Anfang November soll der Prozess am hiesigen Landgericht starten. Der gebürtige Münchner will Schadensersatz für sein angeblich zerstörtes Kunstwerk.
Kastner hatte für das Kulturzentrum Bis hundert weiß bemalte Koffer geschaffen, die in einer Ausstellung vor zwei Jahren an die Deportation und Ermordung Gladbacher und Rheydter Juden erinnerten. Nach der Ausstellung sollen die Koffer zunächst im Keller des Hauses gelagert und dann "entsorgt" worden sein. Dafür wollte Kastner von der Stadt 25.000 Euro Schadensersatz.
Die Verwaltung weigerte sich jedoch. Der Kulturdezernent Gert Fischer sagte damals: "Er soll uns ruhig verklagen. Ich sehe dem gelassen entgegen."
Am Mittwoch wollte man sich "angesichts des laufenden Verfahrens" nicht äußern. "Es ist alles gesagt", betonte ein Stadtsprecher. Vor kurzem hatte man erklärt, dass man "die Forderung weder der Höhe noch den Gründen nach für gerechtfertigt" halte. "Wir werden den Ausgang abwarten, bevor wir uns äußern."