Kraftvoll ohne Gabriel

Für SPD-Chef Sigmar Gabriel kam Hannelore Kraft, Spitzenkandidatin der SPD. 300 Gäste hörten ihr zu.

Mönchengladbach. Drinnen in der Jahnhalle gibt es für die gut 300 Besucher noch Lieder der Wildecker Herzbuben, als die NRW-Spitzenkandidatin der SPD, Hannelore Kraft, am Dienstag um 18.30 Uhr angerauscht kommt. Kraft sprang für SPD-Chef Sigmar Gabriel ein, der blieb wegen der Griechenland-Krise in Berlin.

Für Kraft geht es bei der Wahl am Sonntag darum, "ob die Klientel-Partei FDP weiter ihre Freunde beschenkt und die CDU als Handlanger dabei bleiben darf". Die Spitzenfrau redet laut - und schnell. Vor allem, wenn es um die Liberalen geht. "Die schaffen doch ihren Hintern ins Trockene, zerschießen mit ihrer Politik unseren Sozialstaat."

Dass sie schon unzählige Termine hinter sich hat, ist ihr nicht anzumerken. Gekonnt greift sie in ihrer Rede auf, dass die Stadt überlegt, die Temperatur in den Schwimmbädern zu senken, um zu sparen. Das hatte Gladbachs SPD-Chef Hermann-Josef Krichel-Mäurer zuvor kritisiert. Er macht an diesem Abend den Einpeitscher.

Das große SPD-Thema ist die Bildung. "Wir werden kein Kind mehr zurücklassen. Daher werden wir umfassend in Bildung und Betreuung investieren", sagt Kraft. Für sie sei klar, dass Bildung nichts kosten darf. "Und zwar von der Kita bis zur Uni". Im dunkelgrauen Hosenanzug steht sie am Rednerpult, die Landtagskandidaten Angela Tillmann und Hans-Willi Körfges daneben. Beide gut gelaunt und siegesgewiss.

Während Sicherheitsleute in der CDU-Wahl-Veranstaltung im Borussia-Park Protestler aus dem Stadion warfen, lässt die SPD einen Mann seine Probleme als Migrant auf einem Banner zeigen. "Das ist der soziale Unterschied", sagt Krichel-Mäurer. Der wurde zu Beginn der Veranstaltung vom eingekauften Moderator als "Kirschel-Mäuser" angekündigt.