Kunstaktion: Das Museum Abteiberg hisst die weiße Fahne
Alle Mönchengladbacher sind aufgerufen, am „weißen Samstag“ mitzumachen.
Mönchengladbach. Wie einfach können Menschen für eine kurze Zeit Teil einer Aktionskunst sein? Der 18. Oktober bietet dazu Gelegenheit. Am "Tag der weißen Fahne" sind Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, an ihrem Haus oder Fenster eine weiße Fahne zu hissen.
Susanne Titz, Direktorin des Museum Abteiberg, warb gestern für diese Aktion, die auf eine Initiative ihres Vorgängers Johannes Cladders zurückgeht.
So hisste der international anerkannte Künstler und Ausstellungsmacher vor genau 20Jahren an der ehemaligen Demarkationslinie zwischen Ost- und Westjerusalem eine weiße Fahne, um ein Zeichen zu setzen.
Doch worum geht es bei der Aktion? "Weiß hat eigentlich keine Aussage", erklärt Susanne Titz. Nur im gesellschaftlich-philosophischen Kontext bekäme die weiße Fahne eine Bedeutung.
Als Parlamentärsflagge, als Zeichen der Kapitulation oder als ein Signal der Freiheit. Nun soll in Gedenken an Cladders’ symbolischen Akt ein künstlerisches Zeichen mit Eventcharakter folgen.
Das Abteiberg-Museum fungiert dabei als große Bild-Sammelstelle. So soll der "Tag der weißen Fahne" fotografisch dokumentiert und sollen die entstandenen Fotos unter Benennung des Aufnahmeortes per Post oder E-Mail an das Museum geschickt werden.
Neben dem Gladbacher Museum beteiligen sich das Kölner Museum Ludwig, die Akademie Schloss Solitude Stuttgart und einige Museen in Belgien am "weißen Samstag".
