Streit um die Preyerstraße
Die Bürgerinitiative Rheydt-West will die Umgehung über die Monschauer Straße, das Stadtplanungsamt allerdings nicht.
Rheydt. Der Saal im Jugendhaus am Martinshof platzte aus den Nähten. Die Bürgerinitiative Rheydt-West hatte zu einer Informations-Versammlung gerufen, und weit über hundert Anwohner des Gebietes um die Preyerstraße waren der Einladung gefolgt.
Thema das Abends war der noch nicht verwirklichte Stadtratsbeschluss vom 16.Mai2006, auf der Dahlener Straße eine Spur für Linksabbieger in die Preyerstraße einzurichten.
Damit würde die Preyerstraße für den Verkehr in Nord-Süd-Richtung nutzbar und die Umfahrung über die Pongser Straße überflüssig.
"Das Verkehrsaufkommen in der Preyerstraße würde sich auf 8000 Autos täglich verdoppeln", sagt Heinz-Peter Quack, Mitbegründer der Bürgerinitiative. Er fürchtet, dass der Verkehr zusätzliche Gefahrenstellen für Besucher des Kindergartens und des Friedhofs an der Preyerstraße brächte.
Für die Anwohner rund um die Preyerstraße gäbe es eine Alternative: Die Verlängerung der Monschauer zur Dahlener Straße, also den Schluss der Lücke im Mittleren Ring um Rheydt.
Eine entsprechende Petition wurde bei der Stadt eingereicht. Sie wird in den zuständigen Gremien zur Verhandlung kommen - mit der Empfehlung des Stadtplanungsamtes sie abzulehnen.
Durch die Umleitung des Verkehrs in die Preyerstraße würden die Pongser Straße und die dort liegende Schule vom Verkehr entlastet. "Es wäre das kleinere von zwei Übeln", sagt Martin Scheel vom Stadtplanungsamt.
Die Frage, ob eine Fortsetzung der Monschauer Straße, parallel zur Autobahn A 61, überhaupt Sinn machen würde, muss ebenfalls noch durch die politischen Instanzen. Für Scheel wäre das keine Lösung: "Ich halte das für unwahrscheinlich.
Die A 61 wird ohnehin ausgebaut und selbst, wenn anders entschieden wird: Vor 2013 könnte da gar nichts passieren, weil bis dahin alle Mittel vom Land beantragt sind."
Heinz-Peter Quack ist da optimistischer. Er verweist auf ein Schreiben von Landesverkehrsminister Oliver Wittke (CDU). "Er hat sich darin in unserem Sinne geäußert." Quack hofft, möglichst viele politische Entscheidungsträger auf die Seite der Bürgerinitiative ziehen zu können, damit der Stadtrat der Petition zustimmt.
"Immerhin haben wir erreicht, dass die Sache noch einmal zur Sprache kommt", so Quack. Wer sich im Streit um die Preyerstraße durchsetzt - Bürgerinitiative oder Stadtverwaltung - ist aber offen.