Mann wegen versuchten Totschlags angeklagt

Unfall soll mit Absicht verursacht worden sein.

Mönchengladbach. Wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung muss sich seit gestern ein Mann (40) vor dem Schwurgericht des Mönchengladbacher Landgerichts verantworten. Dafür soll der 40-jährige am 9. März 2012 in Mönchengladbach mit Absicht einen Verkehrsunfall herbeigeführt haben, bei dem seine Ex-Freundin (37) verletzt wurde.

Bereitwillig schilderte der Kosovare, dass er 1999 zum ersten Mal nach Deutschland gekommen sei, 2001 aber wieder in den Kosovo zurückgekehrt sei. Die 37-jährige Ex-Freundin arbeitete als Kellnerin. Im Februar soll sie den Angeklagten angerufen und ihm mitgeteilt haben, dass sie in Krefeld mit einem Freund zusammenlebe.

Der Verteidiger des Angeklagten berichtete in einer Erklärung, dass es zwischen dem Mann und der 37-Jährigen noch Kontakte gegeben habe. So hätten die beiden auch in der Nacht zum 9. März 2012 mehrere Stunden miteinander verbracht. Sie besuchten ein türkisches Café und danach eine Spielhalle. Dort habe es Streit gegeben. Doch der Angeklagte wollte Abstand von der 37-Jährigen gewinnen, hieß es in der Erklärung. So fuhr der Angeklagte schließlich zur Polizei.

Doch auf dem Parkplatz schluckte die Frau plötzlich drei Tabletten und drohte, sich umzubringen. Die beiden verließen den Parkplatz und ein paar Straßen weiter kam es zum Unfall. „Die Frau griff mir ins Lenkrad, ich konnte nicht bremsen und prallte gegen parkende Fahrzeuge am Straßenrand“, so der Angeklagte. „Wenn ich dich nicht mehr sehen kann, bring ich mich um“, soll die Frau gesagt haben. Die 37-Jährige sei mit dem Kopf an die Scheibe geprallt und ins Krankennaus gekommen. Später zeigte ihn die Frau an.

Im Gerichtssaal schilderte sie den Vorfall ganz anders. Der Angeklagte habe sie in der Märznacht an den Haaren ins Fahrzeug gezerrt, sei losgefahren und habe dann den Unfall verursacht und Fahrerflucht begangen. Der Prozess wird fortgesetzt.