Marienschule: Prozess gegen Lehrer
Er soll ein Verhältnis mit einer 14-Jährigen gehabt haben. An der Marienschule ist er nicht mehr tätig.
Mönchengladbach. Im Missbrauchsfall an der Bischöflichen Marienschule kommt es zum Verfahren vor dem Jugendschöffengericht. Der Termin stehe nicht genau fest, das Gericht werde aber bis Jahresende ein Urteil fällen, hieß es am Montag.
Ein Deutschlehrer, verheiratet und Vater kleiner Kinder, soll einer damals 14-jährigen Schülerin Pornobilder gemailt haben, darunter auch welche von sich. Außerdem, so die Staatsanwaltschaft, habe es zwischen dem Lehrer und der Schülerin "enge sexuelle Kontakte" gegeben. Mitschüler berichteten, der Teenager sei "in den Lehrer total verliebt" gewesen.
Das Gymnasium Marienschule gehört der katholischen Kirche. Der Missbrauchsfall war Ende 2009 bekannt geworden - nach Gerüchten über die Beziehung zwischen den beiden. Der Deutschlehrer - zum Zeitpunkt der Vorfälle war er 36 Jahre - habe der Schülerin mehrfach anstößige Bilder und Chat-Nachrichten gemailt. An der Marienschule ist er nicht mehr tätig. Der Pädagoge hat angeblich angesichts des Drucks durch den Arbeitgeber Kirche "von sich aus" einen Auflösungsvertrag unterschrieben.
Die Staatsanwaltschaft hatte bei ihren Ermittlungen unter anderem Computer-Festplatten ausgewertet. Die Eltern der 14-Jährigen hatten Strafanzeige erstattet. Ursprünglich sollte der Prozess vor dem Jugendrichter stattfinden, das Jugendschöffengericht mit zwei Schöffen kann ein höheres Strafmaß von bis zu vier Jahren verhängen, sagt Richter Joachim Banke.