Zahlen des Deutschen Reanimationsregisters Die besten Lebensretter kommen aus Mönchengladbach

Mönchengladbach · 180-mal im Jahr müssen Rettungskräfte der Stadt Menschen wiederbeleben. Sechs von zehn können sie im Schnitt ins Leben zurückholen. Das ist deutschlandweit der erste Platz.

Mönchengladbacher Rettungskräfte belegen im deutschlandweiten Qualitätsvergleich Platz 1.

Foto: Sascha Rixkens

(gap) Reanimationen gehören zu den wichtigsten Aufgaben von Rettungskräften. Und darin sind die Mönchengladbacher besonders gut. Der Rettungsdienst der Stadt Mönchengladbach hat zwischen 2014 und 2022 2705 Reanimationen dokumentiert und die Ergebnisse an eine spezielle Online-Datenbank weitergeleitet.

Das Deutsche Reanimationsregister ist die größte überregionale Datenbank für die Erhebung, Auswertung und Beurteilung von Reanimationen in Rettungsdienst und Klinik sowie von innerklinischen Notfallversorgungen im deutschsprachigen Raum. Das von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin geführte Register dient der Qualitätssicherung und Optimierung der Notfallversorgung für Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand.

Wie der ärztliche Leiter des Mönchengladbacher Rettungsdienstes, Marc Deussen, im Ausschuss für Feuerwehr, öffentliche Ordnung und Katastrophenschutz berichtete, speisen rund 170 Rettungskräfte aus dem deutschsprachigen Raum ihre Daten in dieses Register. Mönchengladbach habe im Qualitätsvergleich immer schon weit vorne gelegen. Im vergangenen Jahr erklommen die Rettungskräfte aus der Vitusstadt sogar Platz 1. „Wir haben rund 180 Wiederbelebungen im Jahr, sechs von zehn Menschen holen wir zurück ins Leben“, sagte Deussen. Das sei eine sehr gute Quote. Im deutschlandweiten Schnitt können vier von zehn Patienten wiederbelebt werden.

Der Rettungsdienst übergab nach der Auswertung des Reanimationsregisters auch am häufigsten (bezogen auf die Fallzahlen) Patienten, die selbstständig atmen konnten, an die örtlichen Krankenhäuser (89 Patienten). 23 von 180 durch den Rettungsdienst reanimierten Patienten konnten die Kliniken 2022 später ohne jegliche Einschränkung verlassen.

In den vergangenen Jahren hat die Feuerwehr stetig verschiedene Teilprozesse des Reanimationseinsatzes verbessert. So wird beispielsweise der Anrufer vom Personal der Leitstelle im Rahmen einer Telefonreanimation angeleitet, wie mit einem Patienten umzugehen ist, der nicht mehr atmet. Darüber hinaus wurden aus dem Feuereinsatz bekannte Raumordnungssystematiken auf den Wiederbelebungseinsatz übertragen. Um diese Anforderungen umsetzen zu können, wird bei Reanimationseinsätzen neben Rettungswagen und Notarzt ein Löschfahrzeug der Berufsfeuerwehr alarmiert. Der standardisierte Ablauf mit klarer Aufgabenverteilung zwischen Rettungskräften, Notarzt und Feuerwehrtrupp habe die Qualität verbessert, sagt Andreas Deussen. „Das wie bei einem Boxenstopp. Da weiß jeder, was er macht, und es geht schnell.“

Der ärztliche Leiter führt das sehr gute Abschneiden der Mönchengladbacher Rettungskräfte aber auch auf weitere Faktoren zurück: „Wir haben kurze Wege, eine eigene Schule und eine gute Ausstattung.“

(gap)