Nächster Start-Versuch zu Pfingsten Geplante Zeppelinflüge fallen aus

Neuwerk. · Weil Meteorologen starke Böen und Regen vorhersagen, wurden die fürs Wochenende geplanten Flüge ab Mönchengladbach abgesagt. Neuer Anlauf im Mai.

Müssen dieses Jahr noch am Boden bleiben: die Luftschiffe der Deutschen Zeppelin-Reederei in Mönchengladbach.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

„Böen 62 Kilometer“ am Samstag, „Böen 55 Kilometer“ am Sonntag – ein Blick auf die einschlägigen Wettervorhersage-Seiten im Internet lassen ein mitunter windiges Wochenende erwarten. Keine schöne Prognosen für Menschen, die für diese Tage einen Zeppelin-Rundflug bei der Deutschen Zeppelin-Reederei gebucht haben. Wegen der schlechten Wetterbedingungen hat die Reederei die Flüge abgesagt. Denn neben Böen ist auch zeitweise noch Regen prophezeit. „Wir bedauern es sehr, aber das Wetter lässt leider keine Flüge zu. Sicherheit und Passagierkomfort gehen vor“, sagt Reederei-Geschäftsführer Eckhard Breuer.

Nach Flug-Stationen in Frankfurt, Baden-Baden und Bonn-Hangelar traf ein 19-köpfiges Team am Montag in Mönchengladbach ein und bezog Hotelzimmer. Vergeblich, wie sich nun herausgestellt hat: Das in Friedrichshafen ansässige Unternehmen habe begonnen, alle Fluggäste mit Buchungen fürs Wochenende zu verständigen und biete ihnen einen neuen Termin im kommenden Jahr an, sagte Geschäftsführer Breuer am gestrigen Mittwoch. Den Versuch, Mönchengladbach regelmäßig zum Startplatz für Zeppelinflüge zu machen, will er allerdings nicht aufgeben. „Wir kommen wieder“, versichert der aus Rheydt stammende Reederei-Chef.

Zeppeline würden in Düsseldorf den Flugbetrieb stören

Mit ihren Flug-Plänen war die Reederei im Mai an die Öffentlichkeit getreten. Mönchengladbach ist nach ihrer Ansicht ideal, um Kunden auch aus Düsseldorf, Aachen, Krefeld, Neuss, Viersen und Heinsberg für Rundflüge anzulocken. Der Mönchengladbacher Flugplatz biete mit seiner Nähe zur Autobahn, mit kostenlosen Parkplätzen und dem Hugo-Junkers-Hangar als Event-Location hervorragende Bedingungen nicht nur für private Zeppelin-Begeisterte, sondern auch für Event- und Incentive-Veranstaltungen von Unternehmen.

Die 75 Meter langen Luftschiffe werden für Flüge mit Passagieren, für Werbeflüge und Sondermissionen genutzt. Aktiv waren die Friedrichshafener bereits in den USA, in Japan und Südafrika. Das Rheinland soll neben München ein Markt sein, den die Reederei für Rundflüge erschließen will. Dass der Flughafen in der Landeshauptstadt nicht zum Startplatz werden kann, hat einen einfachen Grund. „Am Düsseldorfer Airport würden wir den Flugbetrieb stören“, erklärte Breuer im Mai.

Doch auch am Mönchengladbacher Flughafen durchbrechen Starts und Landungen der riesigen Zeppeline die Routine. „Dafür müssen wir für einige Minuten den übrigen Flugbetrieb einstellen“, sagt Flughafen-Geschäftsführer Franz-Josef Kames. Landen, Passagiere aus- und einsteigen lassen, wieder starten – das sei am Airport möglich.

Für längere Zeit am Mönchengladbacher Flughafen parken oder auftanken geht freilich nicht. Denn, so Kames: Dafür muss ein Zeppelin an einem Mast ankern. Damit er sich im Wind um den Ankermast drehen kann, benötigen die Fluggeräte eine freie Fläche mit 150 bis 200 Metern Durchmesser. Und da am Airport Sicherheitsabstände etwa zu Flugbetriebsanlagen einzuhalten sind, müsste der Flugbetrieb so lange ruhen, wie auch der Zeppelin parkt.

Die Reederei hat daher eine große Wiese im Nordwesten der Stadt gemietet – als Park- und Auftankplatz für das Fluggerät. Am Ankermast kann der Zeppelin Sturmböen von bis zu 130 Kilometer pro Stunde überstehen.