Mönchengladbacher OB im Schloss Bellevue Bundespräsident stimmt Felix Heinrichs zu

Mönchengladbach · Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Kommunalpolitiker ins Schloss Bellevue geladen. Im Zuge dessen sprach sich Oberbürmeister Felix Heinrichs für mehr Unterstützung des Ehrenamts aus.

Oberbürgermeister Felix Heinrichs gemeinsam im Gespräch mit seinem Krefelder Amtskollegen Frank Meyer und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Foto: Stadt Mönchengladbach

(capf) Zum Erfahrungs- und Gesprächsaustausch hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) etwa 60 Kommunalpolitiker aus ganz Deutschland ins Schloss Bellevue eingeladen. Mit dabei: Oberbürgermeister Felix Heinrichs, der während der öffentlichen Veranstaltung zum Thema „Zusammenhalt in Krisenzeiten“ im Publikum neben seinem Krefelder Amtskollegen, Frank Meyer (beide SPD), saß. An den Gesprächsrunden, je vier Politiker und der Bundespräsident, nahm Heinrichs nicht teil. Doch der OB wandte sich in der Diskussionsrunde persönlich an das Staatsoberhaupt.

„Es gibt ein großes ehrenamtliches Engagement, aber es gibt auch das Problem, dass es kaum Räume gibt“, sagte Heinrichs. Das sei ihm in Mönchengladbach aufgefallen, aber das gelte auch für andere Städte. Knackpunkt sei die finanzielle Situation. Es habe einen „Konsumzwang“ in den Städten gegeben, Bürgerzentren seien geschlossen worden und öffentlicher Raum aus Kostengründen verschwunden. „Weil wir über Jahre in den Städten immer mehr sparen mussten, sind viele Orte weggefallen“, mahnte Heinrichs.

Und er brachte ein konkretes Beispiel mit: „Jetzt können wir beispielsweise nur eine alte Schule zur Verfügung stellen, damit Ehrenamtliche Spenden sammeln.“ Von deren Professionalität sei er „ganz fasziniert“. Grundsätzlich aber müsse jetzt ein Umdenken stattfinden: „Wir müssen mehr dafür tun, dass die Menschen sich selber verwalten und selber ihre Kommunen gestalten können in unserem Land“, betonte Heinrichs.

Die durch die Blume geforderte finanzielle Unterstützung des Staats konnte Bundespräsident Steinmeier selbstredend nicht zusagen. Doch er stimmte Heinrichs zumindest in der Sache zu: „Demokratie braucht öffentliche Räume – das ist das Kurzplädoyer und einfach nur richtig“, sagte der Bundespräsident.

Vorangegangen waren insgesamt drei Gesprächsrunden auf dem Podium, bei denen die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und jene der Corona-Pandemie auf die Kommunen diskutiert wurden. Auch dabei kamen die große Rolle des Ehrenamts und die unzähligen Hilfsaktionen, die Bürger mit einer absoluten Selbstverständlichkeit aufgebaut haben, zur Sprache. Aber auch die Probleme in der Verwaltung, sei es die Überlastung der Gesundheitsämter wegen der Pandemie oder die erdrückende Nachfrage im Einwohnermeldeamt oder der Ausländerbehörde wegen der aus der Ukraine Geflüchteten, wurden thematisiert.