Wettbewerb „Schüler experimentieren“ Schüler entwickelt Wasserfilter für Plastikteile
Rheydt. · Der zwölfjährige Benjamin Sikiric erhielt beim Landeswettbewerb einen Sonderpreis.
Benjamin Sikiric ist gerade auf der Suche nach einem passenden Projekt für die Jugend-forscht-AG, als er in den Nachrichten einen Bericht über die Verschmutzung der Meere sieht. Schildkröten und Fische ersticken im Plastikmüll. Dagegen will der damals zwölfjährige Schüler des Hugo-Junkers-Gymnasiums etwas tun. Er hat sein Projektthema gefunden und fängt an zu tüfteln. Er will einen Filter bauen, der das Plastik aus dem Wasser herausholt. Gleichzeitig soll der Filter beweglich sein beziehungsweise gegen die Strömung seine Stellung in einem Fluss oder im Meer halten können.
Benjamin konzentriert
sich auf kleine Plastikteile
Benjamin zeichnet Skizzen und baut Modelle. Zum Beispiel aus einer Cola-Flasche und einem Filter. Schnell zeigt sich das Problem: Alles verstopft viel zu schnell. „Ich wollte eigentlich die Plastiktüten aus dem Wasser fischen“, sagt er. Aber das stellt sich mit seinen Mitteln als schwer durchführbar heraus. Also konzentriert er sich auf kleinere Plastikteile – etwa in der Größe, die von Fischen aufgenommen wird und so in die Nahrungskette gelangt. Benjamin stellt schließlich einen Filter her, der Wasser ansaugt, durch ein Gitter und ein Feinsieb drückt und gesäubert wieder abgibt. Sein Apparat ist mit Styropor abgedeckt und hat einen Motor, der über eine entsprechend programmierte Platine gesteuert wird. Er nennt sein Projekt „Kein Plastik in Gewässern“ und reicht es beim Wettbewerb „Schüler experimentieren“, der Juniorensparte des Wettbewerbs Jugend forscht, ein.
Beim Regionalwettbewerb, in den er als einer der jüngsten Teilnehmer startet, räumt er den ersten Preis ab. Beim Landeswettbewerb wird er mit dem Sonderpreis Umwelttechnik belohnt. „Es ist wirklich ein ambitioniertes Projekt“, sagt Lehrer Fatih Ercan, der die Jugend-forscht-AG im Hugo-Junkers-Gymnasium betreut und erlebt hat, wie Benjamin auftretende Probleme in der Gruppe diskutiert hat, um dann zu Hause weiter zu experimentieren. Auch unterstützt von seinem Vater. „Er hat geholfen, die Materialien zu besorgen, ist immer mit mir in den Baumarkt gefahren“, erzählt der junge Preisträger. Oder hat mal zugepackt, wenn das Zurechtsägen von Metallstangen zu gefährlich für Benjamin wurde.
Mit dem Gewinn des Preises ist für Benjamin das Projekt noch lange nicht abgeschlossen. Er will weiter machen. „Ich werde Holz statt Styropor verwenden“, sagt er. „Styropor soll schließlich auch nicht in die Gewässer gelangen.“
Außerdem soll sein Filtersystem einen stärkeren Motor bekommen. Und dann soll es auch wirklich zu Wasser gelassen werden. Bisher konnte er nur in einem kleineren Becken Versuche anstellen, aber in den Sommerferien geht es nach Bosnien, wo die Großeltern leben. „Da will ich es ausprobieren“, sagt der Siebtklässler. Sein erweitertes und verbessertes Projekt kann er im nächsten Jahr noch einmal der Jury vorstellen. Und was hat er mit seinem bisherigen Preisgeld gemacht?
Das hat er zum Teil angelegt. „Ich habe mir eine Drohne gekauft“, sagt der Zwölfjährige. Vielleicht wird sie ja auch die Basis für weitere Experimente.