Motorradfahrer im Visier
Unfall-Prävention: Mit einer neuen, präziseren Laserpistole will die Gladbacher Verkehrspolizei in den kommenden Wochen vor allem ein Auge auf zu schnelle Zweiräder haben.
Mönchengladbach. Im Kampf gegen die wachsende Zahl tödlicher Motorrad-Unfälle nimmt die Mönchengladbacher Polizei neueste Technik in die Hand. Ein besonderes Paket erreichte gestern die Verkehrs-Direktion der Polizei. Der Inhalt: ein Lasermessgerät modernster Machart. Nach einer Versuchsphase mit einem vergleichbaren Gerät eines österreichischen Herstellers hatte man sich im Mönchengladbacher Polizeipräsidium zum Kauf der 7000 Euro teuren Laserpistole entschlossen.
Ein Vorteil: Im Gegensatz zu den üblichen Lasermessgeräten der Polizei können bewegliche Objekte in 1000 Metern statt bisher 500 Metern Entfernung fixiert werden. Und vor allem können Motorräder anvisiert werden. "Das war bisher wegen der relativ kleinen Silhouette mit den alten Geräten nicht möglich", sagt Polizeihauptkommissar Volker Manderfeld von der Direktion Verkehr.
Mit dem Objektiv können die Tempo-Kontrolleure bis zu sechsfach vergrößern, also auch nicht angegurtete oder mit dem Handy telefonierende Auto- und Lastwagenfahrer ausmachen.
Im Frühjahr soll es mit der neuen Technik Schwerpunkt-Einsätze mit Blick auf Motorradfahrer geben, kündigt Manderfeld an. Die Zahl der Motorradfahrer, die tödlich verunglückten, war im vergangenen Jahr stark angestiegen. 125 Männer und Frauen starben in NRW - neun Prozent mehr als im Vorjahr.
Auch in Mönchengladbach kam ein 44-Jähriger im Februar vergangenen Jahres ums Leben. Er war zu schnell auf dem Hochneukircher Weg unterwegs gewesen, in einer Kurve von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt.
Aber nicht nur "blitzen" will die Polizei, um Motorradfahrer zu sensibilisieren. Bei der großen Motorrad-Zusammenkaunft am 1. Mai bei Ellys Bikertreff an der Schriefersmühle werden auch Kradfahrer der Verkehrsüberwachung vor Ort sein. Dort sollen auch Aufklärungsvideos - vielfach "Schockvideos" genannt - des NRW-Innenministeriums gezeigt werden. Sie sind gerade ebenfalls bei der Polizei Mönchengladbach eingetroffen.
Geräte Mit dem neuen Gerät verfügt die Polizei in Mönchengladbach nun über neu Lasermessgeräte.
Neue Pistole Sie kann 1000 Meter statt 500 Meter weit anvisieren. Mit ihr können nun auch Motorräder fixiert werden. Die Fehlerquote sinkt mit diesem Gerät nach Auskunft der Polizei. So könne es nicht mehr passieren, dass beispielsweise bei zwei Autos auf zwei Spuren die überhöhte Geschwindigkeit des einen Wagens dem anderen zugeordnet wird.
Schwerpunkte Alle neun Geräte der Polizei sollen im April vorrangig zur bereits angekündigten Geschwindigkeitsüberwachung auf Hauptverkehrsstraßen in Mönchengladbach eingesetzt werden.
Geblitzt Die Radarwagen und Lasergeräte der Polizei hielten 2007 rund 21000 Tempo-Verstöße fest (2006: 18000).