Rheydt-Mitte: „Friedensgipfel“ beim CDU-Parteichef
In der Union schwelt ein Streit.
Mönchengladbach. Vom frischen Wind ist die Rede, von Eifersüchteleien und von Neureichen, die erst einmal was leisten müssten, ehe sie Parteiposten erhaschen. Rheydt-Mittes CDU ist heillos zerstritten. Mindestens in zwei Blöcke.
Sonntag, 18 Uhr, trafen sich die streitenden Parteiblöcke beim CDU-Parteichef Norbert Post. Man wolle endlich eine Lösung finden, damit es in der Rheydter CDU vernünftig weitergeht, hieß es. Mehr Statements gab es denn auch zumindest am Sonntagabend nicht. Die ganze Angelegenheit ist führenden Christdemokraten peinlich, vor allem Post. Da ist der Block um den Rheydt-Mitte-Vorsitzenden und Ratsherrn Peter Uhler. Der muss sich von seinen Kritikern - vorwiegend aus Block zwei - nicht erst seit Sonntag vorwerfen lassen, dass er zwar auf dem Parteistuhl sitze, aber nichts bzw. zuwenig tue. Wenn es darum gehe, die Stimme laut und deutlich für Rheydt zu erheben, höre man von Uhler nichts.
Der Gymnasiallehrer war am Sonntag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Zu den Leuten, die Uhler in Frage stellen, aber vor allem frischen Wind in die Rheydter CDU gerade mit Blick auf die Kommunalwahl 2009 blasen wollen, gehören nicht nur bekannte Gesichter wie der Ratsherr Jochaim Roeske. Zuletzt formierten sich CDU-Getreue wie Reinhard Esser (Kreishandwerksmeister) oder Bauunternehmer Joachim Bücker (auch mal Karnevalsprinz) mit dem Ziel, das Rheydter Polit-Leben für die CDU zu beflügeln. Doch als Bücker mit dem Rheydter CDU-Vorstand redete, ob er denn im Vorstand mitarbeiten könne und dürfe, sei er kurzerhand rausgeflogen, heißt es.
Bücker sagt selbst, dass er gerne im nächsten Jahr für den Stadtrat kandidieren will. Das passt vor allem Uhler nicht. Der Streit der Blöcke eskalierte in der jüngsten Jahresversammlung mit Vorstandswahlen. Hierzu hatte Bücker, der nicht für den Vorstand kandidierte, den ein oder anderen Neuen mitgebracht.
Insbesondere Uhler, der in der turbulenten Runde knapp wiedergewählt wurde, habe es abgelehnt, die Neuen mitwählen zu lassen. Zudem habe er die Wahl von Obermeister Esser zum Beisitzer verhindert. Nach der Versammlung überschlugen sich tagelang die Ereignisse. Man redet nicht mehr miteinander, sondern nur noch übereinander. Und das meist schlecht.
Nun muss die Kreispartei wohl prüfen, ob das ganze Drumherum der Wahlen überhaupt Rechtens war. Möglicherweise war auch die Wiederwahl Uhlers nicht rechtmäßig. Ein altgedienter Rheydter Christdemokrat schüttelt ohnehin nur noch mit dem Kopf: "In einer Zeit, wo auch der CDU die Mitglieder weglaufen, sollten wir alle Kräfte bündeln und froh sein, dass Leute aus unterschiedlichen Bereichen aktiv mitmachen." Das sei gut für Rheydt - und wogmöglich auch für deren CDU.