Müll: Wie lange gibt es noch kleine Tonnen?

GEM macht weiterhin einen Millionen-Gewinn, sieht aber neue Mehrkosten bei der Müllbeseitigung.

Mönchengladbach. Der Müllentsorger GEM, eine Firma, die der Stadt Mönchengladbach und den Krefelder Stadtwerken SWK/EGN gehört, erwartet auch im nächsten Jahr einen Bruttogewinn von über zwei Millionen Euro.

Das sagte die einzige GEM-Geschäftsführerin Gabi Teufel vor Mitgliedern des Aufsichtsrates der Firma. Da diese Sitzungen nichtöffentlich stattfinden, fließen Informationen über Debatten des GEM-Aufsichtsgremiums eher spärlich.

Wie es heißt, sei die Politik - hier insbesondere die neue Ampel - bemüht, die Entsorgungskosten so zu reduzieren, dass es 2011 zu merklichen Senkungen bei den Müllgebühren kommt.

Dies sei allerdings gar nicht so einfach. So berichtete Teufel, dass wegen des in die Jahre gekommenen Gefäßesystems mit 25, 35 und 50 Liter-Volumen spezielle Kippvorrichtungen an Lkw mittlerweile von Hand gefertigt werden müssten. Serienmäßig würden sie nicht mehr hergestellt.

Folge: Mehrkosten von gut 20 000 Euro pro Lkw. Die GEM muss jährlich zwei bis drei Vorrichtungen erneuern. Ob das Uralt-Eimer-System mit den "Minis" schon bald durch größere, moderne Gefäße abgelöst wird, darüber gibt es derzeit keine offiziellen Angaben.

Da auch mehrere, etwa 200 000 Euro teure Müllpressen auf der Umladestelle Heidgesberg altersschwach geworden sind, überlegt man jetzt folgende "Sparvariante": Statt der Pressen sollen weitere Brummis besorgt werden, die sowohl mehr Müll schlucken können und den wiederum stärker verdichten, also zusammenpressen.

In Krefeld habe man mit den Maxi-Müllwagen gute (sprich kostensenkende) Erfahrungen gemacht. Die GEM wiederum hat mindestens zwei dieser Großraumautos in ihrem modernen Fuhrpark.

2010 wird die Müllabfuhr für die kleinen Eimer bzw. für größere Container dennoch um 1,07 bis 3,36 Prozent teurer. Die oppositionelle CDU kritisiert das. Schließlich habe gerade die SPD im Kommunalwahl angekündigt, sie wolle die "Gebühren-Abzocke" von CDU und FDP beenden. Und zwar rasch.

Der jetzige GEM-Aufsichtsrat mit dem Vorsitzenden Rolf Besten (CDU) ist bis Juli 2010 in Amt und Würden. Am 13. Juli formiert sich ein neues Gremium mit einem neuen Vorsitzenden. Der heißt dann nicht mehr Besten.