Neue Planung: Mittlerer Ring nicht mehr durch Pongs
Die Preyerstraße könnte als Notlösung herhalten.
Vor mehr als sechs Jahren waren die Anwohner von Dahlener Straße und Preyerstraße empört. Damals wollte die Stadt auf der stark befahrenen Dahlener Straße eine Linksabbiegerspur in die Preyerstraße einrichten. Letztere ist eine Wohnstraße, die an Kindergarten, Altenheim und zwei Friedhöfen entlang führt. Die Anwohner leisteten erfolgreich Widerstand.
Der Entwurf des neuen Regionalplans sieht nun vor, einen Lückenschluss für den Mittleren Ring in Pongs „so quasi durch die Hintertür“ — so der FDP-Verkehrspolitiker Herbert Hölters — aus dem Entwurf zu nehmen. Stattdessen ist daran gedacht, aus dem Areal, auf dem der Mittlere Ring weitergebaut werden sollte, ein Landschaftsschutzgebiet zu machen. Dies würde alle Überlegungen, den Lückenschluss in Pongs herzustellen, eventuell ganz, aber immerhin auf viele Jahre hin torpedieren. Und für die Menschen an der Preyerstraße hieße das: Sie müssten mittelfristig wieder mit mehr Verkehr rechnen.
Hölters hat CDU und SPD dabei auf seiner Seite. Das komme gar nicht in Frage, sagen die Planungspolitiker Horst Peter Vennen (SPD) und Joachim Roeske (CDU). Letzterer stellt klar: „Wir als Stadt müssen festlegen, welche Straßenführung wir wollen und dürfen uns nicht vom Regionalplan eine aufzwingen lassen. Es ist schlecht, dass wir noch keinen beschlossenen Verkehrsentwicklungsplan haben.“
Was die Anwohner an der Preyerstraße ärgert, freut ihre Nachbarn an der Trasse: Würde das Areal zum Landschaftsschutzgebiet, wäre die bisherige Trasse tot — und ihre Grundstücke würden stark an Wert gewinnen. Das wurmt Hölters: „Die Trasse steht lange fest. Darum haben viele Anlieger Grundstücke zu niedrigeren Preisen als üblich kaufen können.“ Er kann nicht nachvollziehen, warum sich die Verwaltung gegen den geplanten Lückenschluss „wehrt“.
CDU und FDP drängen darauf, dass die Stadt in ihren Empfehlungen zum Regionalplan-Entwurf die Änderung der Trassenführung und die Ausweisung des Gebiets als Landschutzgebiet nicht vornimmt. Fest steht für alle drei Fraktionen: Ein Verkehrsentwicklungsplan ist dringend nötig.