Nexans zieht sich zurück

Manager sagt: Wir geben das Werk Vacha auf.

Mönchengladbach. Für das Nexans-Werk im thüringischen Vacha besteht nach Aussage von Geschäftsführer Christof Barklage keine Hoffnung. Der Kabelproduzent werde sich von dem Werk mit noch 160 Mitarbeitern trennen, sagt der Rheydter Geschäftsführer nach den Protesten vom Vortag.

Etwa 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus verschiedenen Werken - darunter rund 100 aus Vacha - hatten vor dem Verwaltungsgebäude an der Bonnenbroicher Straße gegen die Werksschließung protestiert. Während der Kundgebung diskutierte der Aufsichtsrat der Nexans Deutschland über die Schließung und setzte sie bis 19. Mai aus.

Bis dahin sollen Betriebsrat und ein Unternehmensberater herausfinden, ob sie Vacha eigenständig und mit einem Kapitalgeber weiterführen wollen - und können. Barklage begründet den Rückzug in Vacha mit den dort gemachten "hohen Verlusten". Allein in diesem Jahr werde er "sechs bis sieben Millionen Euro" betragen. "Das können und wollen wir nicht länger hinnehmen." Zumal sich durch die anhaltende Krise die Situation weiter verschärfe.

Barklage wies Darstellungen des Betriebsrates zurück. Der hatte erklärt, durch die Werksaufgabe verlören in Rheydt bis zu 40 der 650 Beschäftigten ihren Job. "Das werden deutlich weniger sein". Eine Zahl nannte der Manager aber nicht. Rheydt ist Zulieferer von Vacha, wo Installationsleitungen (z.B. für das Baugewerbe) produziert werden. Für die Vacha-Betroffenen kündigt Barklage "einen fairen Interessenausgleich" an.