Organisierte Kneipentour für Studenten ist großer Erfolg
800 Personen nahmen an der Führung teil, für die die Stadt eine Sondergenehmigung erteilte.
Fast schien es so, als würde die große Kneipentour buchstäblich ins Wasser fallen. Kurz vor Beginn des von Studenten organisierten Events in der Gladbacher Altstadt verdunkelte sich der Himmel, und es begann zu regnen. Dennoch zog es viele hundert junge Leute am Donnerstagabend auf die Waldhausener Straße. Mit einem Bändchen bekamen die Teilnehmer in 13 Kneipen, Clubs und Snackbuden Vergünstigungen.
Mit dabei waren auch Philipp Claßen und Tom Breuer. Die beiden Studenten fahren sonst zum Feiern meist nach Düsseldorf oder Köln. Am Donnerstag aber entschieden sie sich für Gladbach. „Das ist einfach eine super Idee. Denn im Grunde haben wir hier ja gute Läden, in denen aber leider oftmals nichts los ist“, sagte Claßen. Den Start machten die beiden 19 und 20 Jahre alten Studenten im „Shooter Stars“. „Wir lassen es ganz entspannt angehen“, sagte Breuer, schließlich werde der Abend noch lang. Als dann gegen 22 Uhr noch ein paar Freunde dazustießen, ging es weiter. Nach einem kurzen Zwischenstopp an einer Snackbude steuerte die Gruppe die „Barplastique“ an, bevor es ins „Projekt 42“ ging. „Jetzt wird gefeiert“, freuten sich die beiden und betraten den Club.
Offiziell ging die Tour bereits um 19.30 Uhr los. Am vollsten war es aber erst in den späten Abendstunden. Daher störte viele das schlechte Wetter am frühen Abend auch nicht. Denn Studenten feiern spät und lang. All jene, die aber dennoch bereits um kurz vor acht Uhr dort waren, hingen die Zeit, die sie am Anfang durch den Regen verloren hatten einfach hinten dran. Denn für die Kneipentour, die bereits zum fünften Mal stattfand, bekamen die Organisatoren kurzfristig von der Stadt eine Sondergenehmigung. Normalerweise gilt ab 3 Uhr eine Sperrstunde, diese Regelung wurde jedoch für einen Abend außer Kraft gesetzt — als Test, wie es hieß. Auf Facebook riefen die Veranstalter dementsprechend dazu auf, trotz der guten Stimmung in der Nacht ruhig zu sein, um die Anwohner nicht zu stören. Daran hielten sich alle Besucher auch, Beschwerden über Lärm gab es laut Polizei keine.
Entsprechend zufrieden waren auch die Organisatoren. „Wir haben die 1000er Marke zwar nicht geknackt, sind aber trotzdem super zufrieden“, sagte Organisator Kevin Grimberg. Rund 800 Bändchen seien verkauft worden, ein großer Erfolg. Er will die Kneipentour nun zu einem regelmäßigen Event in Gladbach machen. In der nächsten Zeit stehen aber erstmal andere Projekte an. „Wir überlegen uns verschiedene neue Sachen, unter anderem, ob wir an der Waldhausener Straße an einem Tag eine Außengastronomie einrichten“, sagt er.
Die Wirte dürfte er auf seiner Seite haben. Bereits im Vorfeld der Kneipentour hätten sich viele bei Grimberg gemeldet, um bei der Veranstaltung mitzumachen. Einen Grund sieht der Student darin, dass die Gladbacher Altstadt an vielen Tagen trotz des großen Angebots wie ausgestorben sei.
Davon war am späten Donnerstag nichts mehr zu merken. Nachdem sich der Regen verzogen hatte, strömten immer mehr Gruppen zur Waldhausener Straße in die Altstadt und machten die Nacht in den Kneipen und Clubs zum Tag.