Politiker fordern: Pahlkebad öffnen

Einigkeit: Nachdem ein Gutachten vorliegt, das die Sportstätte als denkmalschutzwürdig bewertet, fordern SPD, Grüne und FWG, dass die NVV sie wieder in Betrieb nimmt.

Mönchengladbach. Das Pahlkebad in Rheydt muss sofort wieder geöffnet werden. Auf diesen gemeinsamen Nenner haben sich die Fraktionen aus SPD, Bündnis-Grünen und Freier Wählergemeinschaft (FWG) geeinigt. Sie fordern in einem Antrag für den Stadtrat am 27. Februar, dass der Badebetrieb wieder aufgenommen wird.

Hintergrund für die Forderung ist die Einschätzung des Landeskonservators. Udo Mainzer vom Rheinischen Amt für Denkmalpflege will den Freizeitbau an der Pahlkestraße unter Denkmalschutz stellen. Nach seiner Auffassung muss das Bad in seiner jetzigen Optik erhalten bleiben. Dieses Gutachten hat Bewegung in die Frage nach Sanierung oder Neubau gebracht.

Derzeit ist das Pahlkebad geschlossen. Die NVV lässt nach eigenen Angaben die Gebäude-Statik untersuchen. Doch auch diese Tests sind nicht von Dauer. Es ist noch keine politische Entscheidung gefällt.

"Über die Sanierung des Pahlkebades wird frühestens in der Ratssitzung am 16.April entschieden", sagt Ratsherr Henning Haupts, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, "und Sanierungsarbeiten können erst erheblich später aufgenommen werden. Deshalb muss das Bad sofort wieder für die Bürger geöffnet werden." Das Denkmalgutachten muss durch die Untere Denkmalbehörde vor Ort ausgewertet werden. Anschließend sei frühestens mit einer Ratsvorlage im April zu rechnen.

Für die Antragsteller ist bis dahin Zeit genug, um das Bad wieder zu öffnen. Nach dem Vertrag mit der Stadt sei die städtische Tochter NVV AG verpflichtet, den Badebetrieb sicherzustellen. Geschlossen bleiben dürfe das Bad nur für die Dauer der Sanierungsarbeiten. Henning Haupts: "Das Bad muss im Bewusstsein der Bürger erhalten bleiben. Es ist eine Rheydter Institution und die Reaktion der Menschen macht deutlich, dass hier wieder geschwommen werden soll."

Problematisch ist die Frage des Personals. Denn das ist im Hinblick auf den in den vergangenen Monaten von der CDU/FDP favorisierten Abriss und Neubau des Bades anders verteilt worden. Die Mitarbeiter sind im neu eröffneten Schlossbad Niederrhein in Wickrath beschäftigt. In der Zeit ihres Abzugs begannen die Statik-Untersuchungen.

Aus Sicht der CDU/FDP ist ein Neubau auf Dauer preiswerter. Sollte die Koalition diesen Standpunkt beibehalten und gegen den Denkmalschutz vorgehen, kann sich das Verfahren hinziehen. Zuletzt müsste der zuständige NRW-Minister entscheiden.

"Wir erwarten, dass die politische Mehrheit im Stadtrat, die eine andere ist als die der Bezirksvertretung Rheydt-Mitte, den Vorschlag des Rheinischen Amtes für Denkmalpflege respektiert, und die erforderlichen Mittel bereitstellt, die notwendig sind, damit das Bad zügig wieder für den Badesbetrieb geöffnet werden kann", sagt Rheydt-Mitte-Bezirksvorsteher Karl Sasserath.