Polizei sucht Straßenbahn-Vandalen
Die Polizei geht mit Fotos von der historischen Straßenbahn an die Öffentlichkeit, die am vergangenen Wochenende von Unbekannten besprüht und beschädigt worden ist. Die Ermittler hoffen auf Hinweise anhand der Bilder und fragen, ob jemand die Graffiti und „Tags“ (unterschriftenartige Kürzel) möglichen Täter zuordnen kann.
Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei unter 02161/290 entgegen.
Hans Wilhelm Reiners, Oberbürgermeister
Die alte Straßenbahn stand in einer ehemaligen Panzerhalle auf dem Reme-Gelände an der Lürriper Straße. Beschädigt wurde sie zwischen Freitag, 23 Uhr und Samstag, 11.20 Uhr. Die Täter besprühten die Bahn nicht nur, sie warfen auch Scheiben ein. Die Betroffenheit nach der Zerstörung ist groß. Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners schrieb im sozialen Netzwerk Facebook: „Da fragt man sich, was sich solche Idioten eigentlich denken. Obwohl: Die Fähigkeit zum Denken fehlt diesen Typen vermutlich. Es ist einfach zum Heulen.“
Reiners hatte den Wagen beim Transport von Aachen in die Stadt vor zwei Jahren selbst fotografiert. Ähnlich wie das Stadtoberhaupt äußerten sich viele Nutzer bei Facebook. Bei Axel Ladleif, der mit einem Team an dem Restaurierungs-Projekt arbeitet, meldeten sich eine Reihe Bürger und Unternehmen, die Hilfsbereitschaft und Unterstützung zugesagt haben. Ladleif sagte gestern: „Ich bin froh, dass es offenbar eine große Betroffenheit gibt. Das motiviert, nach vorne zu schauen und die Restaurierung zu forcieren.“ Dies müsse nun in den kommenden Wochen geplant werden. Ladleif könnte sich ein neues Ziel vorstellen: Der Zug war im Oktober 1968 außer Dienst gegangen. „Wenn man alle Kräfte bündelt, dann klappt es vielleicht zum 50-Jährigen, dass der Wagen restauriert ist und vorgestellt werden kann.“
Der historische „Triebwagen 26“ war im April 1957 an die Stadt geliefert worden und fuhr fortan elf Jahre, bis Oktober 1968, durch Mönchengladbach und Rheydt. Anschließend wurde er nach Aachen verkauft, wo er bis in die 70er Jahre in Betrieb war.