Rauchverbot: Stadt geht gegen zehn Wirte vor
Nach der Entscheidung des Verfassungsgerichts sieht die Dehoga Signalwirkung für Gladbach.
Mönchengladbach. Das Ordnungsamt der Stadt geht momentan gegen mindestens zehn Wirte vor, in deren Kneipe trotz Verbots weiter geraucht wurde. Das teilte die Pressestelle der Stadt auf Anfrage der WZ mit. "Die Wirte müssen nun mit Bußgeldern rechnen", so Stadtsprecher Wolfgang Speen.
Seit gestern sorgt die Entscheidung des obersten deutschen Gerichts bei den Gladbacher Kneipiers und Wirten für Verwirrung: "Ich weiß gar nicht mehr, was erlaubt ist und was nicht". Auch meine Gäste waren total verunsichert", berichtet Elke Roemer gegenüber der WZ. Die Rheindahlenerin betreibt in dem westlichen Stadtteil die kleine, kaum 60 Quadratmeter große Wirtschaft "Kappesbur".
Selber sei sie Nichtraucherin und über das Rauchverbot nicht unglücklich. "Daher habe ich den Unsinn mit den Raucherclubs auch gar nicht erst angefangen. Bis jetzt klappt das mit meinen Gästen auch wunderbar. Wer rauchen will, geht kurz raus. Aber gestern gab es wirklich ein Chaos", sagt sie.
Andere Wirte erzählen hinter vorgehaltener Hand, dass sie das Urteil ohnehin nicht kümmert. "Hier raucht eh jeder so wie vorher. Die Stadt hat doch gesagt, dass sie nicht kontrolliert", sagt ein Wirt aus Wickrath.
Dem widerspricht Wolfgang Speen: "Wir haben keine eigenen Rauchkontrollen eingeführt. Dennoch überwachen die Mitarbeiter des Ordnungsdienstes das Rauchverbot permanent nebenbei."
Auch wenn das Urteil noch keine Auswirkungen auf NRW und Gladbach habe, sieht Dehoga-Spercher Andreas Graf ein Signal für die Stadt. Er hoffe jetzt auf eine Sonderregelung.