Rheydt: Espen für die „Espe“
Schulgemeinde feiert das 25-Jährige und ist stolz.
Mönchengladbach. Die Gesamtschule Espenstraße feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Den Geburtstag ihrer „Espe“ wollen Schüler, Lehrer und Eltern mit einem symbolischen Akt begehen. Ihr Wunsch: Die Stadt soll auf dem Schulgelände Espen pflanzen — eine Baumart, deren Laub dem Boden wichtige Nährstoffe liefert, sagen Experten.
Auch die „Espe“ kann für sich beanspruchen, als erste Gladbacher Gesamtschule den Boden für diese integrative Schulform in der Stadt bereitet zu haben. Mittlerweile gibt es sechs Gesamtschulen: „Die ‘Espe’ war von Anfang an ein Erfolgskonzept, dadurch wurde der Bann für alle weiteren gebrochen“, sagt Ferdi Hoeren. Der Pädagoge gehörte 1986 zur Gladbacher Initiative Gesamtschule (MIGS), die für das Modell gekämpft und die „Espe“ gegen den Widerstand der Mehrheit im Stadtrat vor 25 Jahren möglich gemacht hat.
Das runde Jubiläum feiert die Schulgemeinde mit 25 unterschiedlichen Events. Zum „Auf-Takt“ des Jubiläumsjahres erinnerten Hoeren und andere Redner bei der offiziellen Eröffnungs-Feier noch einmal an den Beginn der Schule. Der erste SV-Sprecher Sören Schiffers hat diese Anfangsphase als Schüler erlebt. Für ihn war sie geprägt von langen Anfahrtswegen für viele Schüler und dem Bewusstsein, einer „besonderen Gemeinschaft anzugehören“.
Doch für die „Espe“ gab es in den Folgejahren auch schwierige Zeiten, in denen dieser Anfangs-Mythos verblasste: „Wir hatten nur noch 115 Anmeldungen. Uns ging es nicht gut“, blickte der ehemalige Schulleiter Rainer Erdorf zurück. Gemeinsam sei die Schule „entrümpelt“ und ihr schlechtes Image verbessert worden. In der Gegenwart hat die „Espe“ wesentlich mehr Anmeldungen als Plätze. Rund 100 Lehrer unterrichten heute an der Gesamtschule über 1100 Schüler aus mehr als 25 Ländern. Aus Sicht der Elternschaft lobte Uli Lauterbach die Integrationsleistung: „Der Abiturjahrgang 2009 bestand zu über 50 Prozent aus Schülern mit Migrationshintergrund“, so der Ex-Schulpflegschaftsvorsitzende. Zukunftsweisendes brachte Festredner Klaus Schäfer mit: „Wir pflanzen Espen“, versprach der Bürgermeister.