Salafisten-Demo vor dem Theater

Der Verein „Einladung zum Paradies“ hat fürs Wochenende eine Kundgebung angemeldet und erwartet hunderte Zuhörer.

Mönchengladbach. Mit 500 Teilnehmern rechnet der muslimische Verein „Einladung zum Paradies“ (EZP) für eine Kundgebung am kommenden Sonntag ab 14 Uhr auf dem Theatervorplatz an der Hindenburgstraße. Sven Lau, Gladbacher Vorstandsmitglied des vom Verfassungsschutz beobachteten salafistischen Vereins, will dort mit Abu Alia und Abu Muawiah predigen.

Lau hat die Kundgebung am Donnerstag bei der Polizei angemeldet. Von der Behörde gibt es einige Auflagen, dazu gehört beispielsweise eine der Teilnehmerzahl angemessene Gruppe von Ordnern. Aus gut unterrichteten Kreisen verlautet, dass ein anschließender Protestzug ab 17 Uhr durch die Gladbacher Innenstadt geplant ist.

Zur Kundgebung mit dem Titel „Stopp die Hetze gegen den Islam“ sagt der zum Islam konvertierte Mönchengladbacher Lau: „Es ist an der Zeit, dass wir unsere Rechte in diesem Land bekommen.“

Bereits im Sommer vergangenen Jahres, als die Salafisten mit ihren Moschee-Plänen in Eicken noch nicht für Schlagzeilen sorgten, hatte es eine Kundgebung mit filmisch fürs Internet festgehaltenen Predigten und „Spontan-Konvertierungen“ gegeben. Damals waren allerdings nur zwei Dutzend Zuhörer anwesend.

Gegenkundgebungen sind bei der Polizei nicht angemeldet worden. Weder die Bürgerinitiative (BI) Eicken noch die Interessengemeinschaft gegen Salafisten (IgS) planen Aktionen. „Wir werden die nächsten acht Wochen weiter freitagsmittags vor Sven Laus Laden an der Waldhausener Straße protestieren“, kündigt Silke Spelters, Pressesprecherin der IgS, an. In dem Geschäft bete regelmäßig eine Gruppe von bis zu 40 Menschen.

BI-Sprecher Wilfried Schultz sagt: „Wir wollen uns von der Kundgebung am Sonntag fernhalten und rufen zur Besonnenheit auf.“ Den Titel der EZP-Veranstaltung „Stopp die Hetze gegen den Islam“ hält er „für eine dreifache Rolle rückwärts“. „Die Salafisten behaupten auf einmal, sie gehören zum normalen Islam.“ Die „normalen Muslimen“ und muslimischen Vereine hätten sich „aber längst von ihnen distanziert“, so Schultz.

EZP wird vom Verfassungsschutz beobachtet, weil er von der Behörde als verfassungsfeindlich eingestuft wird.