Sanitäter an Karneval: Pferdetritte und andere Risiken

Rettungsdienste versorgten 37 Verletzte am Zug

Mönchengladbach. Es ist nach 13 Uhr. Der Zug ist bereits unterwegs. Da brechen Stefan Nagel, Patrick Cygan, Sebastian Rages und Cilly Jentzsch von der Unfallhilfsstelle des Deutschen Roten Kreuzes an der Ecke Aachener / Sandradstraße auf. Die vier bahnen sich den Weg durch die Mengen am Alten Markt zur Ecke Hindenburger / Kapuzinerstraße.

Das Quartett läuft Patrouille. Immer wieder an ihrer Strecke entlang. Den Blick auf die Menschen um sie herum gerichtet. An der nächsten Ecke angekommen, geben sie per Funk eine kurze Meldung an René Hartmann. Der Leiter einer der insgesamt 13 Unfallhilfsstellen am Zugweg schickt den nächsten Tragetrupp los.

Mit einem Tragetuch und einem Rucksack mit allem, was sie zur Ersten Hilfe brauchen, kümmern sich Sanitäter um verletzte oder hilflose Menschen, die per Funk gemeldet werden. Und davon gab es am Dienstag einige — nicht nur durch Alkoholgenuss, Stürze oder zum Beispiel Verletzungen durch Scherben oder harte Kamelle. Insgesamt wurden 21 Menschen in Krankenhäuser gebracht. 16 Jecken wurden ambulant an Unfallhilfsstellen behandelt. Eine Frau (41) und ein Kind (11) wurden zum Beispiel leicht verletzt, als ein Pferd der Prinzengarde auf dem Alten Markt scheute und ausschlug. Ein Motorradpolizist stürzte und verletzte sich, als ein Autofahrer auf der Korschenbroicher Straße wendete und den Polizisten übersah. Der Autofahrer hatte den Stau umgehen wollen, der durch die Sperrung des Berliner Platzes verursacht wurde.

Es waren 24 Rettungsfahrzeuge und 250 Hilfskräfte im Einsatz, der von Branddirektor Dirk Schattka vom Innenhof des Gymnasiums Geroweiher aus koordiniert wurde. Dort saßen 20 Leitungskräfte, die die Verbindung zur Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr und verschiedenen Hilfsorganisationen wie Malteser Hilfsdienst, Johanniter, Arbeitersamariterbund und Technisches Hilfswerk hielten und mit der Polizei in ständiger Verbindung standen.

Außerdem standen fünf zusätzliche Notärzte bereit, deren Einsatz von Frank Schleibach geleitet wurde. „Plus die üblichen zwei Kollegen im Dienst, die die Regelversorgung aufrecht erhalten“, sagt Schleibach. Drei Notfallseelsorger waren ebenfalls vor Ort. Und Rainer Werner versorgte mit zwei Johanniter-Kollegen die Einsatzkräfte mit heißen Würstchen, Gullaschsuppe und Kaffee.