Cannabis-Plantagen, Waffen und Geld gefunden Festnahmen in Mönchengladbach bei SEK-Einsatz gegen Drogendealer-Ring

Update | Mönchengladbach · Der Polizei ist eine international agierende Bande ins Netz gegangen. Bei einer Razzia wurden am Mittwoch Cannabispflanzen, Waffen und viel Geld sichergestellt. Was bisher bekannt ist.

In Mönchengladbach wurde unter anderem dieses Gebäude an der Odenkirchener Straße durchsucht.

Foto: Carsten Pfarr

Monate lang hatte die Polizei Mönchengladbach intensiv ermittelt, am Mittwochmorgen, 24. Januar, griff sie zu: Einsatzkräfte durchsuchten in Mönchengladbach und im Kreis Höxter insgesamt 15 Wohn- und Geschäftsräume. Der Schwerpunkt lag dabei in der Vitusstadt. Hier waren zwölf Objekte Ziele der Razzia.

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Presseerklärung berichteten, haben die Beamten bei den Durchsuchungen zwei Cannabis-Plantagen mit je circa 600 Pflanzen entdeckt. Eine davon befand sich in einer Rheydter Wohnung. Außerdem wurden Haftbefehle gegen sechs Männer im Alter von 22 bis 37 Jahren vollstreckt. Sie alle wurden in Mönchengladbach festgenommen. Nach Ansicht der Polizei sind sie die Haupttäter.

Des Weiteren wurden fünf Männer vorläufig festgenommen. Wie eine Polizeisprecherin erklärte, wurden diese bei den Durchsuchungen angetroffen. Ob und inwieweit sie zu dem mutmaßlichen, international agierenden Drogendealer-Ring gehören, soll bei ihren Verhören herausgefunden werden.

Neben zum Verkauf abgepackten Betäubungsmitteln im Kilogrammbereich stellten die Ermittler Waffen, eine fünfstellige Summe Bargeld sowie sieben Autos sicher.

„Der heutige Einsatz resultiert aus der umfangreichen Arbeit der vor rund einem Jahr bei der Polizei Mönchengladbach eingerichteten Ermittlungskommission und der Staatsanwaltschaft Mönchengladbach“, teilte die Polizeisprecherin mit.

An zwei der insgesamt 15 durchsuchten Objekte entdeckte die Polizei Cannabis-Plantagen mit jeweils circa 600 Pflanzen. Eine dieser beiden Plantagen befand sich in Rheydt und die andere in Willebadessen im Kreis Höxter. „Mit der Ernte der sichergestellten Pflanzen hätte sich nach ersten Schätzungen der Ermittler insgesamt ein Marktwert von circa 420 000 Euro erzielen lassen können“, heißt es in der Presseerklärung. Dem gegenüber stehe jedoch auch ein Stromverbrauch von mehr als einer Million Kilowattstunden pro Jahr für die Betreibung der Plantagen. Wie genau die Ermittler den mutmaßlichen Drogenhändlern auf die Spur kamen, will sie im Detail nicht verraten. Aber auch der immens hohe Stromverbrauch könnte Hinweise geliefert haben. Zusätzlich zu den Plantagen, die noch in voller Blüte standen, fand die Polizei auch zwei bereits abgeerntete Plantagen in Willebadessen und in Vinsebeck im Kreis Höxter.

Die Beamten vollstreckten in Mönchengladbach die Durchsuchungsbeschlüsse sowie Haftbefehle gegen sechs Männer im Alter von 22, 24, 25, 26, 28 und 37 Jahren. Wie die Polizeisprecherin sagte, sind sie zum größten Teil bereits einschlägig bekannt.

Von den beim Einsatz fünf weiteren Männern, die vorläufig festgenommen wurden, wurden drei in Mönchengladbach (24, 26 und 30 Jahre alt) sowie zwei im Kreis Höxter (22 und 29 Jahre alt) angetroffen. Die Männer, gegen die bereits Haftbefehle vorlagen, werden spätestens am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt.

An dem groß angelegten Polizeieinsatz waren viele Polizisten aus mehreren Behörden in NRW beteiligt – auch SEK-Einheiten und Einsatzhundertschaften. Die Polizei setzte bei den Durchsuchungen zudem Diensthunde ein. Durch die Zugriffsmaßnahmen wurde den Angaben zufolge niemand verletzt.