Sozialprojekt: Kinderwelt im Heinemann-Haus

In dem schon lange leerstehenden Gebäude an der Hauptstraße ist ein Sozialprojekt untergebracht worden.

Foto: Alois Müller

Mönchengladbach. Mit der Neuvermietung des rund 600 Quadratmeter großen Ladenlokals im sogenannten Heinemannhaus an der Hauptstraße ist ein lange andauernder Leerstand beendet. Neuer Mieter ist die Faktum GmbH. Der Bildungsträger hat jetzt in den Räumen die „Kinderwelt“ eröffnet. Dabei handelt es sich um ein Projekt, das Langzeit-Arbeitslosen bei der Rückkehr in den Berufsalltag hilft und bedürftige Familien mit Spielzeug und Kindersachen unterstützt.

Das Wohn- und Geschäftshaus aus der Jugendstilzeit gehört der „2 Plus Projekt 22 GmbH“, einer Tochter der Jessen Baugesellschaft aus Mönchengladbach. „Nach über zwei Jahren Leerstand sind wir froh, für das Ladenlokal den passenden Mieter gefunden zu haben“, sagt Jochen Bücker, Geschäftsführer der Jessen Baugesellschaft. Das Geschäft, in dem früher das Porzellan-Geschäft Heinemann untergebracht war, hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich: Nachdem Mieter, wie Electric Schaffrath, der oberen Hauptstraße den Rücken gekehrt hatten, verwaiste das Ladenlokal.

Trotzdem wurden die Räume schon mal mit Leben gefüllt. So wurden sie beispielsweise unentgeltlich von der Künstler-Vereinigung „Blaue Rheydter“, dem City Management und einem Projekt der Fachhochschule genutzt. „Bei rund 44 Metern Schaufensterfläche sehen leere Räume besonders unattraktiv aus“, sagt Bücker. Umso mehr freue er sich über einen neuen Mieter mit langfristigen Plänen.

„Das Konzept der Kinderwelt gibt es bereits seit vier Jahren erfolgreich in Dinslaken“, berichtet Faktum-Geschäftsführerin Irmtraud Wilms. Im Ladenlokal wird gebrauchtes oder beschädigtes Spielzeug abgegeben. Die Mitarbeiter kontrollieren die Gegenstände, reinigen sie und setzen sie instand. Bei der Arbeit stehen ihnen Fachkräfte wie ein Schreiner- oder Elektromeister zur Seite. Danach werden die Artikel gelagert. Dabei lernen die Mitarbeiter alles über Lagerlogistik. Weitere Schulungen betreffen Warenpräsentation und Dekoration sowie Verkauf.

Rund 20 bis 25 Menschen arbeiten in Voll- oder Teilzeit in der Kinderwelt. Alle sind Klienten des Jobcenters. In der Regel bleiben sie sechs Monate. In dieser Zeit erwerben sie theoretische und praktische Kenntnisse, die bei ihrer Suche nach einer Festanstellung helfen sollen.