Teamspieler sind gefragt
Studierende am Berufskolleg Rheydt-Mülfort lernen, gemeinsam Projekte zu planen.
Mönchengladbach. Die Erfahrungen des vergangenen Semesters möchte Tim Kuliha-Hölter nicht missen: „Man lernt mit Druck umzugehen“, sagt der angehende Techniker. Positiv sei gewesen, dass seine Projektgruppe „sehr berufsbezogen arbeiten konnte“. Von der Planung des Projekts über den Kontakt mit Herstellern bis zur Erfüllung des Kundenauftrags lag alles in der Hand der Studierenden.
Abschluss der Semesterarbeit ist die Präsentation vor Fachpublikum. Gemeinsam mit Thomas Meiners, Axel Mennen, Thorsten Rehm und Uwe Schipler erläutert Tim Kuliha-Hölter im Forum der Gesamtschule Rheydt-Mülfort die Lösung ihrer Aufgabe, modernste Technik für ein Einfamilienhaus zu planen.
Die Durchführung eines solchen realistischen Projekts ist Teil des Lehrplans an der Fachschule für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik am Berufskolleg Rheydt-Mülfort für Technik. Im Rahmen ihrer schulischen Weiterbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Klima- und Heizungstechnik steht für alle Studierenden im dritten Semester an, „komplexe Fachthemen selbstständig zu erarbeiten“, erklärt Helge Stosno, Bildungsanleiter am Berufskolleg für Technik: „Wichtig ist es für die Studierenden, auch zu lernen, im Team zu agieren und dabei zu erfahren, dass sie der gemeinsamen Aufgabe gewachsen sind.
Zwölf Teilnehmer haben ein halbes Jahr lang außerhalb ihres Unterrichts in insgesamt drei Projektgruppen gearbeitet. Ein Energiekonzept für ein Gartencenter unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten zu erarbeiten sowie die energietechnische Modernisierung eines Friseursalons stand für die beiden anderen Teams an.
Tim Kuliha-Hölters Arbeitsgruppe „International Engineering“ tritt als erste ans Mikrofon: „Das Besondere ist, dass dieses Team mit unserer Partnerschule in Roermond zusammengearbeitet hat“, erläutert Stosno.
Die fünf angehenden Techniker haben sich für die Planung eines Passivhauses gekoppelt mit einer Wohnraumlüftung und einer Photovoltaikanlage entschieden. Das Haus wird auf dem Gelände der Gilde Oplidingen in Roermond gebaut: „Wir treten bei der Umsetzung gegen die Gruppe an unserer Partnerschule an“, erklärt Thomas Meiners in seinem Vortrag.
Währenddessen sitzt seine Deutschlehrerin Sybille Weiß im Publikum und benotet sein Auftreten anhand eines Bewertungsbogens: „Es geht um Kriterien wie Mimik, Sprache, Blickkontakt zum Publikum oder freies Sprechen“, sagt die Pädagogin. Auch unter fachlichen Aspekten werden Vortrag und schriftliche Dokumentation der Studierenden bewertet.
Sie alle sind bereits mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung zu ihrem Studium angetreten. Als Abschluss können sie „eine Qualifikation zwischen Meister und Techniker mit sehr guten Berufschancen“ vorweisen, betont Helge Stosno.