Johanna Stocken erblickte am 4. März 1864 in Wickrath als Tochter eines Webers das Licht der Welt. Im Alter von 23 Jahren heiratete sie den Braumeister Robert Ey. Aus der Ehe gingen zwölf Kinder hervor; tragischerweise blieben nur vier von ihnen am Leben.

1910 wurde das Ehepaar Ey wieder geschieden. Johanna Ey übernahm daraufhin eine Bäckereifiliale in Düsseldorf. Die Kaffeestube wurde nach und nach zu einem beliebten Treffpunkt für junge Künstler der Stadt. Hin und wieder bezahlten sie ihren Verzehr mit ihren Bildern.

Gegen Ende des ersten Weltkriegs musste Ey aus finanziellen Nöten einige dieser Bilder verkaufen. Damit begann ein Kunsthandel, der Ey bis über die Grenzen des Rheinlands hinaus bekannt machte. Schon bald waren größere Räume nötig.

Die Galerie "Neue Kunst. Frau Ey" wurde zum Mittelpunkt der jungen Künstlerkreises und sie selbst zur meistgemaltesten Frau Deutschlands. Ihre warme Ausstrahlung auf den Gemälden und ihre mütterliche Art gegenüber den jungen Malern verschafften ihr den Namen "Mutter Ey".

Die Machtübernahme der Nazis war das vorübergehende Ende der modernen Kunst. Im Juli 1934 gab Mutter Ey ihren Kunsthandel auf und zog sich zurück. Neun Jahre später ging sie zu ihrer Tochter nach Hamburg. Eine Reportage über Mutter Ey war Anlass für die Düsseldorfer, sie zurück an den Rhein zu holen. Hier starb sie mit 82 Jahren.

Wann Premiere von "Mutter Ey", einer szenisch-dokumentarischen Retrospektive, ist am kommenden Samstag.

Wo Düsseldorfer Theater FLINgern, Ackerstraße 144.

Wer Regie führt Philipp Kohlen-Priebe, der bereits Bühnenporträts von Klaus Mann und Erich Kästner inszenierte.

Infos Weitere Infos und Karten gibt es unter Ruf 0211/6798871.

Internet www.theater-flin.de