Theaterpreis für Kaspar Häuser Meer

Mönchengladbach. Die 32-jährige Anne Spaeter, erhält als erste Preisträgerin den Joachim-Fontheim-Preis für ihre dritte Regiearbeit "Kaspar Häuser Meer", das auch in Gladbach erfolgreich gespielt wurde.

Seit 2008 ist sie fest als Regieassistentin bei den Vereinigten Städtischen Bühnen Mönchengladbach-Krefeld engagiert.

Die Inszenierung, in der drei Mitarbeiterinnen des Jugendamtes im Hamsterrad ihres Alltags durchdrehen, offenbart großes Gespür und Talent. Generalintendant Jens Pesel würdigte die Produktion als "spannenden, großen Theaterabend in kleinem Format". Die sprachlich wie szenisch schwierige Stück habe die junge Regisseurin wunderbar gemeistert: "Wer sich das zutraut und so umsetzt, hat einen Preis verdient", sagte Pesel. Mit einer Liste von drei Vorschlägen war er im Frühjahr in den Beirat gegangen, der über die Vergabe entscheidet.

Der Preis ist nach dem 2007 verstorbenen Joachim Fontheim benannt, der in Krefeld 19 Jahre lang als Intendant die Geschicke des Theaters lenkte. Alle zwei Jahre verleiht die Kulturstiftung der Sparkasse künftig den nach ihm benannten Nachwuchspreis, der mit 5000 Euro dotiert ist.

Anne Spaeter erfuhr am 3. Mai, dem Geburtstag Joachim Fontheims, von ihrem Glück. Es kommt zur rechten Zeit, denn die 32-Jährige verlässt das Theater und muss künftig als freie Regisseurin Klinken putzen: "Da wird man nicht sofort mit Angeboten überhäuft." Dennoch sei es Zeit, den "Sprung ins kalte Wasser" zu wagen. Mit dem Preis kann sie nun jedenfalls eine hervorragende Visitenkarte vorweisen.