Total traurig und vor allem entsetzt

Mitarbeiter des Callcenters wurden informiert.

Mönchengladbach. Es regnet in Strömen, als die ersten Callcenter-Mitarbeiter das Haus Erholung verlassen. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit sind sie gerade darüber informiert worden, was die Telekom bereits am Tag zuvor offiziell verkündet hat: Der Standort Mönchengladbach wird geschlossen. Wenn die etwa 230 betroffenen Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz behalten wollen, müssen sie in Zukunft nach Düsseldorf fahren.

Mit betretenden Gesichtern warten die Betroffenen im Regen auf die Busse, die sie zurück an ihren Arbeitsplatz bringen sollen. Die ersten Eindrücke nach der "Infoveranstaltung" der Arbeitgeberseite: Die Stimmung im Saal sei "total traurig, entsetzt und gedrückt" gewesen, beschreibt eine ältere Callcenter-Mitarbeiterin die allgemeine Gefühlslage.

Für die 21 behinderten Kollegen sei keine Lösung angeboten worden, bedauert eine Telekom-Mitarbeiterin. Eine Katastrophe sei die Situation besonders für alleinerziehende Mütter, beklagt eine andere Betroffene. Lange Fahrtzeit ist auch für eine Mutter von zwei Kindern ein Problem.

Sauer reagierte OB Norbert Bude (SPD): "Ich bin sehr unzufrieden mit dem Kommunikationsverhalten des Kommunikationsunternehmens Telekom. Ein wirkliches Verständnis für diese unternehmerische Entscheidung habe ich daher nicht", sagt der Politiker.