Vorschlag: Lkw-Verbot in den Citys

Düsseldorf macht Druck, und die Stadt reagiert mit mehreren Ideen zur Luftverbesserung.

Mönchengladbach. Erhöhte Schadstoff-Belastungen nicht nur auf der Friedrich-Ebert- und der Aachener Straße haben die Düsseldorfer Bezirksregierung alarmiert — und die Stadt unter Zugzwang gesetzt. Ab 2012 könnte es daher in den Citys von Rheydt und Stadtmitte ein Fahrverbot für Laster ab 3,5 Tonnen geben. Ausnahme: Brummis der Kategorie Anlieferer. Außerdem werden Umweltzonen eingerichtet.

All das und mehr soll in einen Luftreinhalteplan für Gladbach gepackt werden. Zuständig dafür ist die Bezirksregierung in Düsseldorf. Sie hat Stadt-Umweltdezernent Bernd Kuckels (FDP) um Vorschläge gebeten. Die hat er jetzt auch schriftlich gemacht und in die Landeshauptstadt geschickt.

Auslöser für die Maßnahmen: An den Messpunkten Aachener Straße und Friedrich-Ebert-Straße sind teils deutliche Überschreitungen bei Stickstoffdioxid (NO2) und Feinstaub festgestellt worden. Hinzu kam — und das ist relativ neu — der Problembereich Bismarckstraße, wo ebenfalls mehr NO2 und Feinstaub (Überschreitung der zulässigen Anzahl der Tagesmittelwerte) als erlaubt registriert wurde.

Laut Kuckels hat Düsseldorf Dinge gefordert, die rasch umsetzbar und vor allem wirksam sind. Konkret: Wie können die Schadstoff-Emissionen nachhaltig gesenkt werden? Berücksichtigt würden hierbei ebenfalls Maßnahmen, die auch im Verkehrsentwicklungsplan (VEP) und im Lärmminderungsplan (LMP) vorgesehen und „schadstoffrelevant“ sind sowie Maßnahmen aus dem „Integrierten kommunalen Klimaschutzkonzept Mönchengladbach“ (KSK).

Die Stadt betrachtet die nun übermittelten Vorschläge als vorläufige Liste, die einer Prüfung sowie der Beteiligung von Politik und Bürgern bedürfen, sagte gestern ein Stadtsprecher.

In der Liste aufgeführt ist ein Durchfahrtsverbot für Lkw über 3,5 Tonnen — ausgenommen Anlieferverkehr — in den drei genannten, stark beanspruchten Straßen, die Einrichtung von Tempo 30-Bereichen, die Installation einer Pförtnerampel zur Verlagerung von Staus bis hin zur Einrichtung einer Umweltzone in Rheydt-Mitte und Stadtmitte.

Was letztendlich gemacht werden kann, entscheidet der Stadtrat vermutlich erst in der November-Sitzung. Eine Entscheidung kurz nach der Sommerpause erscheint Kuckels kaum möglich.

Die Linke im Stadtrat hatte die Stadtspitze erst im Juni kritisiert, die WZ berichtete. Die werde erst jetzt aktiv, obwohl bereits seit Jahren „dicke Luft“ auf Trassen wie der Aachener Straße herrsche.

In ausgewiesenen Zonen ist künftig das Befahren nur noch mit gelben bzw. grünen Plaketten möglich. Weitere Informationen unter