Electric Light Orcestra im Original-Sound
Mit Können und Witz begeisterte die Band im Schloss Rheydt.
Mönchengladbach-Rheydt. Der Auftritt des Electric Light Orchestra Klassik brachte der Sommermusik Schloss Rheydt ein volles Haus mit einer tollen Stimmung. Dabei kam an diesem Abend die gute Verbindung des Organisators, Günter vom Dorp, zur Musikszene zum Tragen. „ELO hat mir erst vor kurzem mitgeteilt, dass sie nur ein Set spielen werden“, sagte er.
Weil er seinem Publikum trotzdem ein dreistündiges Programm (wohl mit Pause) bieten wollte, hatte er kurzerhand Ralle Rudnik aus Wegberg gefragt, ob er „eine halbe Stunde Musik machen“ wolle.
Der Musikproduzent mit Ton-Studio im Kreis Heinsberg wollte, brachte seine Freunde — zum Teil aus den Niederlanden — mit und die Turnierwiese mit Cover-Songs vom Feinsten bereits zum Kochen. „Highway to Hell“ ließ niemanden unberührt. Alle sangen mit und tanzten. „Ein echter Höhepunkt, hoffentlich geht gleich noch was“, sagte vom Dorp in der Pause.
Aber das Publikum hatte Kapazitäten. Um 21.30 Uhr begann die Band um Phil Bates, der als Sänger und Gitarrist von ELO Part II als legitimer Nachfolger von Jeff Lynne gilt. Und auch hier gingen die Zuschauer von Anfang an mit. Mit dem Berlin String Ensemble hatte Bates klassische Musiker an der Seite, die den Original-Sound der Band hervorragend treffen.
Die Verbindung von Rock und Klassik ist eine nach wie vor energiegeladene Mischung. Alle Musiker spielen mit großer Leidenschaft und Virtuosität. Dass die Sologeigerin eine echte Teufelsgeigerin ist, stellt sie in einem dreiminütigen Solo unter Beweis, das mit der gleicher Begeisterung aufgenommen wird, wie das Solo des Schlagzeugers. Stilistisch knüpft sie beim Geigenvorspiel von Living Thing an.
Selbstironie bringen die Briten bei „Don’t bring me down“ auf. Laut singt das Publikum mit, und als sich Textschwächen offenbaren, zückt der Bassist einen großen Zettel, der hilft. Letzte Zugabe nach fast zwei Stunden bildet selbstverständlich „Roll over Beethoven“.
Zufrieden verlassen die Zuschauer die fantastische Kulisse des Schlosses. Auch an diesem Abend hatte der Wettergott ein Einsehen. Wie schon bei „Comedian Harmonists“ des Theaters am Donnerstag im Arkadenhof und Gilbert O’Sullivan am Freitag regnete es nicht.