„Wir lieben den Karneval“
Das Prinzenpaar über die Session, die Krise, Disziplin und Schoko-Orden.
Mönchengladbach. Kirsten (41) und Holger Vits (44), in diesen jecken Tagen besser bekannt als Prinzessin Niersia Kirsten und Prinz Holger I., können sich nun ganz und gar dem Karneval hingeben. Sie haben seit Freitag Urlaub - Ferien für die tollen Tage.
Kirsten und Holger: Unsere Arbeitgeber machen mit, und für unsere drei Kinder haben wir nicht nur die Schwiegermütter zum Sitten. Ohne Disziplin geht’s nun mal nicht. Sechs Stunden Schlaf brauchen wir schon.
Kirsten und Holger: Kaum Alkohol, hin und wieder ein Gläschen Sekt oder ein Glas Bier, wenn wir nachts die Veranstaltungen hinter uns haben. Dann trinken wir alle zusammen einen Absacker.
Er: Es gibt so viele kleine Dinge, beispielsweise die Brauchtumsmesse im Maria Hilf, wo ich positiv abschalten konnte. Sie: Unsere Proklamation oder der Besuch im DRK-Heim für Körperbehinderte. Die frohen, dankbaren Blicke, das war’s, das kann man nicht beschreiben.
Beide: Die meisten Säle sind schon voll. Aber nicht wenige Karnevalsgesellschaften haben ihre Veranstaltungen verringert. Nicht drei Damensitzungen, sondern nur zwei, um ein Beispiel zu nennen.
Beide: Den Schoko-Orden mit unserem Konterfei gibt es 3000-mal. Den verteilen wir ans Publikum. Da wollten wir kein pures Werbematerial unters jecke Volk bringen. Das Prinzenbrot füllt nicht nur den Magen. Jeder, der es in den Bäckereien kauft, unterstützt die Kinderklinik des "Eli". Jedes Brot bringt 25 Cent und mehr. Der Knaller ist ein Weißbrot mit Nutella drin. Sie: Diese Aktion - auch reine Geldspenden sind jederzeit willkommen - läuft bis Mai. Wir möchten rund 15000 Euro zusammenbekommen für ein Beatmungsgerät.
Beide: Dort sind unsere Zwillingstöchter Luisa und Marie geboren worden. In der Kinderintensivstation K 5 wurden sie auch liebevoll betreut.
Beide: Ja, auf jeden Fall. Die, die man uns bisher geschenkt hat, hängen alle im Treppenbereich zur 1. Etage unseres Wickrather Hauses.
Er: Das Schild hat ein Karnevalsfreund der Kreuzherren hergestellt. Bei der KG Kreuzherren Wickrath bin ich ebenfalls aktiv.
Beide: Wir sind nicht blauäugig und wissen, was draußen in den Familien und den Karnevalsgesellschaften los ist. Aber wenn die Leute am Eingang für ein paar Stunden ihre Probleme und Problemchen an den Garderobenhaken hängen, im Saal den Kopf frei haben und vor allem lachen - mehr wollen wir nicht.
Sie: Nein. Er unterbricht sie: Ich habe aus der Nachbarschaft einen Brief bekommen. Inhalt: Ihr macht das toll als großes Stadt-Prinzenpaar. 20 Euro für unsere Aktion "Eli" waren auch dabei.
Beide: Nein. Karneval ist das ganze Jahr, zwar nicht so intensiv wie im Moment, aber es gibt immer Veranstaltungen, die wir gerne besuchen. Seien es Feten, Radtouren, Sportevents usw. verschiedener Karnevalsgesellschaften.