Wuppertalerin starb 2019 in Südtirol Nach Todesfahrt: Strafverfahren eröffnet

Bozen/Wuppertal · Sieben junge Menschen starben vor zwei Jahren im Wintersporturlaubsort Luttach, als ein betrunkener Autofahrer die Kontrolle über das fahrzeug verlor. Nun das Beweissicherungsverfahren abgeschlossen.

Foto: dpa/Lino Mirgeler

Zwei Jahre nach dem Tod von sieben jungen Menschen im Südtiroler Urlaubsort Luttach, die dort nach dem Aussteigen aus einem Bus von einem angetrunkenen und mit überhöhter Geschwindigkeit durch den Ort rasenden Einheimischen überfahren worden waren, soll im Frühjahr in Bozen das Strafverfahren gegen den Fahrer eröffnet werden. „Endlich“, wie Frank Benecke befindet, der damals, wie berichtet, seine 22 Jahre alte Tochter Janine verloren hat. Gemeinsam mit anderen Studenten, auch einer Basketballfreundin der Südwest Baskets, die ebenfalls getötet wurde,  war sie auf Jahresabschlussfahrt. Gerade wollten alle nach einem Discobesuch zurück ins Hotel. Dass die Verteidigung des Unfallfahrers beantragt hat, die Blutproben der Opfer auf Alkohol zu untersuchen, um eventuell auf eine Teilschuld plädieren zu können, ist für Benecke, der in dem Strafprozess als Nebenkläger auftritt, nur schwer zu ertragen. Seit Montag sei das nach seinem Empfinden unerträglich langwierige Beweissicherungsverfahren, in dem es auch darum ging, wie schnell der Mann wohl unterwegs gewesen war,  aber abgeschlossen. Benecke, der Mitarbeiter beim Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal und in Basketballkreisen sehr bekannt ist: „Ich wäre gerne selbst nach Bozen gefahren, das ist aber diesmal nicht gegangen.

Geeinigt haben sich die Angehörigen der Opfer inzwischen mit der Versicherung des Angeklagten, die sich bereit erklärt hatte, die Höchstsumme von 10 Millionen Euro, mit der der Mann versichert gewesen war, auszuschütten. Das Geld, so Benecke, sei an insgesamt 79 Angehörige gegangen. „Wenn  nur einer mit der Einigung nicht einverstanden gewesen wäre, hätte es einen Zivilprozess gegeben, und der wäre mit Sicherheit langwierig geworden. Ihm selbst, so sagt er, sei das Geld „völlig egal“ vor dem Hintergrund einen lieben Menschen verloren zu haben. Er überlege noch, wie er es im Sinne seiner Tochter nachhaltig einsetzen könne.

(gh)