Landesweite Aktion am Mittwoch NRW-Kontrolltag gegen Handysünder

Düsseldorf · Jeder Sechste textet laut Polizei heute am Steuer – Ablenkung ist wohl immer öfter Unfallursache. An diesem Mittwoch gucken die Sicherheitskräfte genau hin

 Immer mehr Autofahrer texten am Steuer - Experten glauben, dass das zu vielen schweren Unfällen führt.

Immer mehr Autofahrer texten am Steuer - Experten glauben, dass das zu vielen schweren Unfällen führt.

Foto: dpa/Monika Skolimowska

Verkehrsexperten warnen vor der steigenden Unfallgefahr durch Ablenkung im Straßenverkehr. Das NRW-Innenministerium will jetzt gegensteuern und hat an diesem Mittwoch einen landesweiten Kontrolltag gestartet, um speziell Auto- und Radfahrer zu erwischen, die das Handy während der Fahrt benutzen.

Laut Polizei benutzen bei den 18- bis 29-Jährigen inzwischen „erschreckende 85 Prozent“ ihr Smartphone am Steuer, durchschnittlich jeder sechste Autofahrer verfasse Textnachrichten während der Fahrt. Laut Unfallstatistik führte diese Ablenkung 2018 zu drei tödlichen Unfällen in NRW. „Wir vermuten ein ganz, ganz großes Dunkelfeld“, sagt eine Sprecherin des Innenministeriums auf Anfrage. Es gebe eine immer größere Zahl von Unfällen, bei denen Ablenkung vermutet würde – etwa wenn ein Autofahrer bei schönem Wetter auf gerader Strecke einfach von der Straße abkomme –, aber nicht definitiv belegt werden könne.

Mit 166 875 geahndeten Verstößen von Autofahrern und 24 741 von Radlern ging die Polizei im vergangenen Jahr so hart gegen die Handysünder vor wie nie zuvor. Das will Innenminister Herbert Reul (CDU) 2019 fortsetzen. An diesem Mittwoch stellt er auch die neue Kampagne „Lenk dich nicht app. Kein Handy am Steuer“ vor.

Wer etwa im Auto mit Handy am Ohr ertappt wird, zahlt 100 Euro und bekommt einen Punkt in Flensburg. Radler zahlen 55 Euro. Und: Das Ministerium weist darauf hin, dass auch nicht-elektronische Ablenkung – sei es Zeitunglesen oder Wimperntuschen im Rückspiegel – bestraft werden kann.