Neues Mobiliar Platten für den Po in der Beatles Gallery

Dülken · Neue Sitzgelegenheiten gibt es seit vergangener Woche in der Beatles Gallery in Dülken. Was sie besonders macht und warum manche Gäste dennoch lieber auf dem Boden sitzen.

Jürgen Meis (l.), Gabi Köpp (Mitte) und Herbert Breuer (r.) freuen sich über die kreativen neuen Sitzgelegenheiten.

Foto: Beatles Gallery

Sie sind flach, schwarz und voller Musik – Schallplatten haben mehrere Generationen begeistert und sind auch heute in Zeiten der 100.000 Streaming-Dienste nicht aus der Welt zu denken. Doch an Sitzgelegenheiten denkt bei der Betrachtung einer Schallplatte wohl kaum jemand. In der Beatles Gallery in Dülken ändert sich das gerade.

Bekannt ist die Gallery für ihre Veranstaltungen, wie die Hut-Konzerte und Lesungen; dafür, die Jungs mit den feschen Haarschnitten, die Kult wurden, in jeglicher Weise lebendig zu halten und für Interviews mit Künstlerinnen und Künstlern auch über die Musikszene hinaus. Oder wie Inhaber Jürgen Meis sagt: „Die Gallery ist eine Begegnungsstätte für Beatles-Verrückte und andere“.

Insbesondere bei Veranstaltungen vor Ort möchten Besuchende gerne irgendwo Platz nehmen. Bisher hatten die Betreiber, Jürgen Meis und Gabi Köpp noch keine optimale Lösung gefunden. Gemeinsam mit dem Mönchengladbacher Herbert Breuer ist das nun auf kreative Weise gelungen. Sie gestalteten Sitzgelegenheiten aus Schallplatten.

So sehen sie aus, die Schallplatten-Hocker der Gallery.

Foto: Beatles Gallery

„Herbert Breuer habe ich vor vielen Jahren durch eine Karnevalsgesellschaft in Mönchengladbach kennengelernt“, sagt Meis. „Mit der KG haben wir zwar heute nichts mehr zu tun, aber der Kontakt zwischen uns ist geblieben.“ Bereits 2019, als die Gallery eröffnete, sei er maßgeblich an der Gestaltung und Planung der Räumlichkeiten beteiligt gewesen. „Zum Beispiel bei dem U-Boot an der Wand oder dem Kellerraum“, sagt Meis. „Er hat früher bei der Volksbühne Viersen gearbeitet. Mittlerweile ist er in Rente, aber wenn ich ihn bitte oder mit einer Idee komme, bringt er sich gerne ein. Er ist handwerklich sehr begabt.“

Von der Planung bis zu dem Tag, an dem Breuer die Stühle schließlich vorbeibrachte, vergingen vier Wochen. „Das ging wirklich schnell“, sagt Meis. „Vor allem wenn man bedenkt, dass er zwischenzeitlich auch noch Corona hatte.“ Mit den Schallplattenstühlen habe Breuer nicht nur Funktionalität, sondern auch ein Stück Musikgeschichte in den Raum gebracht.

Zuvor gab es in der Gallery bereits vier Schallplatten-Hocker. Doch die reichten nicht. „Für Veranstaltungen haben wir uns regelmäßig Stühle geliehen, weil wir selbst keine lagern konnten. Dafür fehlt der Platz“, sagt Meis. „Die Hocker sind stapelbar und deshalb optimal für unsere Zwecke.“ Nun gibt es insgesamt 17 Schalplatten-Hocker in der Beatles Gallery.

Bestückt wurden sie ausschließlich mit original Platten der Kultband. „Teilweise sind es auch Platten von einzelnen Beatles, aber der Bezug ist immer da“, sagt Meis. Unter den Platten ist eine Schaumstoffschicht angebracht, die für mehr Komfort sorgt. Und wenn doch mal einer der dünnen Tonträger unter einem Hinterteil nachgibt? Dann gebe es genügend Ersatz, sagt Meis gelassen. „Als wir geöffnet haben, kamen Menschen auf uns zu und schenkten uns alte Platten. Einige haben wir auch günstig auf dem Trödelmarkt erstanden.“ Funktionieren würden diese aber nicht mehr. Dementsprechend haben sie als Sitzgelegenheit einen neuen Zweck gefunden.

Dennoch gebe es auch Hardcore-Fans, die sich nicht auf die Platten setzen möchten. „Wir hatten schon Menschen hier, die so ehrfurchtsvoll waren, dass sie sich lieber auf den Boden gesetzt haben, als auf einer Beatles-Platte Platz zu nehmen“, sagt Meis.