Handball TSV bleibt auswärts ein Punktelieferant

Dormagen. · Bayer scheiterte bei 23:24-Niederlage bei der DJK Rimpar wieder an sich selbst.

Die sorgenvolle Miene von Trainer Dusko Bilanovic war berechtigt.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

69 Tore hat der TSV Bayer Dormagen in den bisherigen zwei Heimspielen dieser Saison erzielt. In der sind die Dormagener ebenfalls zwei Mal in fremden Hallen angetreten und haben es dort lediglich auf 45 Treffer gebracht.

Diese beiden Zahlen offenbaren das ganze Dilemma des Handball-Zweitligisten. Der trotzdem am Sonntagnachmittag vor 1810 Zuschauern in der Würzburger s.Oliver-Arena einen Punkt bei der DJK Rimpar hätte holen können. Denn in den letzten sechs Sekunden der Partie hatten die Gäste, die nach 38 Spielminuten bereits mit 12:17 im Hintertreffen gelegen hatten, Ballbesitz. Doch der von Trainer Dusko Bilanovic in der Auszeit angesagte finale Spielzug ging daneben – statt eines Torwurfs von Julian Köster kullerte der Ball ins Toraus.

Was die Hausherren mit frenetischem Jubel feierten, schließlich gelang ihnen mit dem 24:23 (Halbzeit 12:9) im ersten Heimspiel unter der Regie von Ceven Klatt der erste Heimsieg. „Am Ende sicherlich ein wenig glücklich,“ stellte der von den Rhein Vikings gekommene Trainer fest, „aber weil wir über die gesamte Spielzeit geführt haben, sicherlich nicht unverdient.“ Da ist was dran. Denn die Dormagener verpassten den durchaus möglichen Punkt nicht mit dieser letzten missglückten Aktion, sondern schon vorher durch viel zu viele missglückte Würfe. Allein 18 Mal scheiterten sie an Rimpars Torhüter Max Brustmann, der damit das Duell gegen den keineswegs schlechten Sven Bartmann (13 Paraden) klar für sich entschied.

Selbst der beste Werfer benötigte 14 Versuche für sechs Treffer

„Brustmann hat sicherlich hervorragend gehalten, aber wir haben uns bei vielen Abschlüssen einfach nicht schlau genug angestellt,“ sagte Dusko Bilanovic. Das galt vor allem für Ante Grbavac, auf den sich die gegnerischen Deckungsreihen und ihre Schlussmänner inzwischen bestens eingestellt haben. Zwar war der Kroate mit sechs Treffern, davon vier Siebenmetern, bester Werfer auf Seiten der Gäste, doch er benötigte dafür insgesamt 14 (!) Versuche.

Konnte das zuletzt meist durch die Einwechslung von Julian Köster kompensiert werden, kam der Junioren-Vizeweltmeister gestern gegen die körperlich robuste Rimparer Deckung ebenfalls nicht zurecht (ein Tor aus vier Versuchen). Und auch der bisher so zuverlässige Carl Löfström (nur zwei Tore bei fünf Versuchen) zeigte am Kreis diesmal ungewonhte Schwächen. „Und dass wir drei Siebenmeter vergeben, sagt auch viel über die mangelnde Konzentration aus,“ stellte Bilanovic fest. Der aber auch Positives sah. Zum einen, „dass die Mannschaft Moral gezeigt und sich nach einem Fünf-Tore-Rückstand wieder herangekämpft hat.“ Zum anderen ein starkes Comeback von Eloy Morante Maldonado, der bislang noch kein Spiel bestritten hatte, auf der Regieposition. Zum Punktgewinn reichte aber beides nicht.