Fußgängerzone in Dormagen Marketingstrategie: Bedruckte Fenster statt gähnender Leere

Dormagen · Die Fußgängerzone ist um einen Hingucker reicher. Was hinter der Veränderung an der „Kö“ steckt.

Das Haus an der Kölner Straße 119 hat eine neue „Hülle“.

Foto: SWD

Die seit langem leerstehende Immobilie an der Kölner Straße 119 wurde nun in Teilen verhüllt. Eine farbenfrohe Straßenansicht der nördlichen „Kö“, auf Planen gedruckt, ziert die Fassade. Bedruckte Folien auf der Fensterfront zeigen nun einladende Sortimente statt dunkler Leere. Die Botschaft: Unsere Fußgängerzone ist lebendig und attraktiv. Hintergrund ist ein Förderprogramm des Landes.

„Wir haben mit einer Leerstandsquote von acht Prozent zwar vergleichsweise wenige unbelegte Ladenlokale an der Kölner Straße. Die wenigen nicht genutzten Immobilien allerdings sind oft renovierungsbedürftig und werten das Straßenbild nicht gerade auf“, sagt Thomas Schmitt (SWD), als Leiter Stadtmarketing Treiber und Fürsprecher für eine optisch einladende Innenstadt.

Mehrere Projekte wurden aus dem Fördertopf finanziert

Um durch die Corona-Pandemie geschwächte Einzelhändler und Zentren zu stützen, hatte das Land NRW im Jahr 2020 das Sofortprogramm Innenstadt aufgelegt. Die Stadt Dormagen bewarb sich und erhielt in Summe knapp 200 000 Euro für drei Förderbausteine, wodurch unter anderem im Baustein „Verfügungsfonds Anmietung“ brachliegende Ladenlokale an- und zu deutlich vergünstigten Preisen weitervermietet werden konnten. Die Mittel sinnvoll einzusetzen und neue Nutzungen anzuwerben, darum kümmert sich seither die Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD). Unter anderem die Ansiedlung der Bäckerei Kamps, die Gründung des Küchenstudios Nellen an der südlichen Kö, der Einzug von Rheinglück Immobilien, die Eröffnung einer Praxis für Physiotherapie und der Ortswechsel der City-Buchhandlung konnten in den vergangenen drei Jahren erfolgreich gefördert und dadurch teils Jahre lang bestehende Lücken geschlossen werden.

Zu guter Letzt nun also die optische Aufwertung des Leerstands an der Kölner Straße 119, gegenüber vom Eingang zur Rathaus-Galerie gelegen und daher ein durchaus neuralgischer Punkt in der Innenstadt. Die Dormagener Grafikerin Frauke Hermann von Drawing Graphics zeichnet verantwortlich für die farblich frischen und zeitgemäßen Entwürfe, die Planen und Beklebungen fertigte der Dormagener Spezialist für Großformatdrucke, Thomas Jelitto, mit seinem Unternehmen Newstyle Werbetechnik. „Wir wollten mit auffordernden Farben eine Aufbruchstimmung erzeugen, aber auch die Vielfalt des Besatzes in der City abbilden und bei Interessenten Lust machen, sich hier niederzulassen“, so Thomas Schmitt. Das Sofortprogramm Innenstadt läuft zum Jahresende 2023 aus – der farbenfrohe Ausblick auf die „Kö“ als Fassaden-Deko mit seiner Botschaft „Kauf vor Ort“ wird überdauern.

(alem)