Umweltschutz in Dormagen Ärger um Müll im Stürzelberg Grind
Stürzelberg · Karin Schwanfelder und Helfer des „Rhein Clean-Up“ sind von der Stadt enttäuscht.
(mvs) Für Karin Schwanfelder und die Mitstreiterinnen und Mitstreiter der Gruppe „Rhein Clean-Up Dormagen-Zons“ ist die Situation mehr als unbefriedigend. Der Müll, den die Gruppe innerhalb des vergangenen Jahres am Rheinufer gesammelt und im Grind gelagert hatte, war lange Zeit nicht abgeholt worden. „Ende September habe ich der Stadt Bescheid gegeben, dass der Müll abtransportiert werden kann“, erzählt Schwanfelder. Sie war davon ausgegangen, dass dies wie in den Vorjahren auch funktioniere und habe erst im November erfahren, dass dem nicht so war. Nun ist Bewegung in die Sache gekommen: „Die Mitarbeitenden der technischen Betriebe konnten den Müll noch vor dem Anstieg des Hochwassers in der letzten Woche abholen“, wie Stadtsprecher Nils Heinichen sagt. Es habe sich um eine beträchtliche Menge gehandelt.
Seit 2018 wird in dem Gebiet regelmäßig Müll gesammelt
Zwar seien das gute Nachrichten, aber die Tatsache, dass es auch vorher schon ein Hochwasser gegeben habe, bereitet Karin Schwanfelder Sorgen. „Da ist bestimmt einiges mit weggespült worden“, sagt sie. Das wäre ärgerlich, weil die Ehrenamtler viel Arbeit dafür investiert haben. Das ganze Jahr über sammeln die Umweltschützer mühevoll in dem Gebiet Müll, und das seit dem Jahr 2018. Immer noch werden etliche Autoreifen, Ölfässer und andere sperrige Dinge sowie Schadstoffe gefunden. Diese können die Helfer natürlich nicht weit schleppen und deponieren sie auf einem Gelände im Grind, das dem Niederrheinisch-Bergischen Gemeinschaftswasserwerk (eine Beteiligung der Stadtwerke Düsseldorf AG und WSW Energie & Wasser AG) gehört, nicht der Stadt Dormagen. Diese habe den Müll trotz mehrfacher Nachfrage durch Schwanfelder aufgrund eines fehlenden Schlüssels für das Gelände in diesem Jahr nicht abholen können, wie die Ehrenamtlerin berichtet. Mehrere Wochen seien vergangen, in denen nichts passierte. „ich kann das nicht nachvollziehen, ich hatte den zuständigen Mann bei den Wasserwerken nach einem Anruf am Telefon“, sagt sie. Der Ansprechpartner sei auch sehr verständnisvoll gewesen und habe zugesagt, dass es kein Problem sei, den Müll abholen zu lassen. „Ich weiß von zwei Landwirten, die auf dem Gelände mähen“, sagt Schwanfelder. „Das muss doch möglich für die Stadt sein, sich da abzustimmen.“
Ob nun für die Zukuft eine Lösung für die Müllabholung gefunden werden kann, bereitet der Ehrenamtlerin Sorge. „Ich werde aber nicht locker lassen und alles in Bewegung setzen“, sagt sie. Sie hofft auf ein Gespräch Ende Januar mit der Stadt. Nils Heinichen sagt, dass man sich dann noch einmal an einen Tisch setzen wolle. „Wir möchten gemeinsam eine dauerhafte und zufriedenstellende Lösung für alle finden“, versichert er.