Altenbetreuung in Dormagen Ein Allrounder ist jetzt für 176 Bewohner zuständig

Dormagen. · Wolf Berger war Koch, Marine-Offizier und Karnevalsprinz. Jetzt ist er Leiter des Bereichs Soziale Dienste im Alloheim.

Wolf Berger, der 2010/2011 Karnevalsprinz der KG „Ahl Dormagener Junge“ war, kümmert sich um die Alloheim Senioren-Residenzen.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Finanzbeamter, Zimmermann, Koch und Marine-Offizier – gelernt hat Wolf Berger viele Berufe. Jetzt hat der Dormagener Diplom-Sozialpädagoge die Leitung des Sozialen Dienstes der Alloheim Senioren-Residenzen übernommen. Als freiberuflicher Sozialpädagoge kümmerte der 58-Jährige sich bislang an der Dormagener Langemarkstraße gegenüber der Kulturhalle um Themen von der Frühförderung bis zur Trauerbegleitung.

Beworben hatte sich Berger in der Senioren-Residenz eigentlich nur auf eine ausgeschriebene Stelle als Sozialpädagoge. „In dem Bewerbungsgespräch ging es dann aber ganz schnell um die Leitung“, sagt er. Diese Position sei seit mehr als einem Jahr nicht neu besetzt worden. Da er schon früher in Führungspositionen tätig gewesen sei, habe er diese berufliche Herausforderung gerne angenommen.

Der Liebe wegen ging
Wolf Berger nach Frankreich

Als junger Mann hatte der in Kaiserswerth geborene Berger zunächst eine Inspektorenlaufbahn als Finanzbeamter eingeschlagen. In Wiesbaden, in der Hessischen Zentrale für Datenverarbeitung, war er als eine Art Programmierer tätig, auch wenn es dieses Berufsbild in den damaligen 1980er Jahren noch gar nicht wirklich gegeben habe. „Der Liebe wegen bin ich dann nach Frankreich gegangen. Für eine Frau, die ich kurz zuvor in einem Afrika-Urlaub kennen gelernt habe“, erinnert er sich. Er habe dann zwar noch die Prüfung gemacht, aber danach nie in dem Beruf als Finanzbeamter gearbeitet. Französisch sprechen konnte er zu dem Zeitpunkt kein Wort. „Ich habe anfangs an Tankstellen und als Kellner gejobbt, um die Sprache zu lernen.“ Als er diese beherrschte, habe er sich erst zum Zimmermann und später als Koch ausbilden lassen.

Nach vier Jahren war es vorbei mit der französischen Lebensart, als die Bundeswehr meinte, dass er den Dienst antreten solle. Vorbei war es dann auch ganz schnell mit der Liebe in Frankreich, wie er erzählt. Wieder zog es den rastlosen Mann in die Welt hinaus – und so kam es, dass Berger zur Marine ging und die Offizierslaufbahn einschlug. Mit der Gorch Fock umsegelte er die Welt. Auf ihr war er auch im Jahr 1988 in Sydney bei der Parade der 200-Jahr-Feier zur Gründung der australischen Nation dabei. Im Alloheim ist er jetzt zusammen mit seinen 15 Mitarbeitern und zwei Praktikantinnen „verantwortlich für das Wohlgefühl“ der derzeit 176 Bewohner im Alter von 68 bis 100 Jahren. Es ist seine erste Führungsposition in der ­Altenpflege.