Verkehr in Dormagen So sieht die „Neue Mitte“ aus
Horrem. · „Shared Space“ zwei Mal auf der Knechtstedener Straße. Anwohner wählten Sieger.
Jede Menge Ideen hatten drei Architekten- und Planungsbüros für die Umgestaltung der Knechtstedener Straße zur „Neuen Mitte Horrem“ entwickelt: Ein Landschaftsplaner, ein Verkehrsplaner und ein Stadtplaner stellten ihre Entwürfe, in die Vorgaben, Anregungen und Kritik der Bürger schon eingeflossen waren, rund 50 Interessierten im Bürgerhaus Horrem vor – am Ende votierten 15 von 27 Anwohnern für die Version des Büro RaumPlan aus Aachen, das den am weitest gehenden Entwurf für die Knechtstedener Straße abgegeben hatte. Diese Vision wird am 27. August im Planungs- und Umweltausschuss der Stadt beraten. Vor der Umsetzung 2021 im Rahmen des Stadtteilentwicklungsprojektes „Soziale Stadt Horrem“ werden die überarbeiteten Pläne noch einmal vorgestellt.
Die Kernpunkte beim bevorzugten Plan: Zwei neue kleine platzartige Querungen neben der Kita und der Grundschule, auf denen nach „Shared Space“-Art Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer bei „Tempo 20“ gemeinsam die Fläche nutzen – und dabei aufeinander achten. „Leitbild der Umgestaltung ist die Verkehrsberuhigung und die funktionale wie gestalterische Aufwertung des zentralen Stadtbereichs“, stellten die Planer die Aufenthaltsqualität in den Mittelpunkt. In der Mitte der Straße soll eine neue Baumreihe angelegt werden, dazwischen sollen die Schrägparkplätze von beiden Seiten anzufahren sein. Dafür fallen die meisten der Längs-Stellplätze weg. „Wir sind von mehr als 50 öffentlichen Parkplätzen ausgegangen, geplant haben wir 40 Stellplätze“, erklärte Architekt und Stadtplaner Uli Wildschütz von RaumPlan beim Bürgerworkshop.
500 000 Euro für
Umgestaltung vorgesehen
Die anderen Teilnehmer waren Bürogemeinschaft Südstadt, Köln/Wündrich, Düsseldorf und das Büro Klee, Aachen. Wie Bürgermeister Erik Lierenfeld ausführte, sind rund 500 000 Euro aus dem vom Land geförderten „Soziale Stadt Horrem“-Etat für die „Neue Mitte Horrem“ vorgesehen, dafür muss der Förderantrag bis Ende September 2020 gestellt werden: „Alle drei Vorschläge sind grundsätzlich umsetzbar“, betonte Lierenfeld, der sich über die gute Bürgerbeteiligung freute. Schließlich hätten die Horremer bereits in einem Workshop und einer Ortsbegehung auf die Knackpunkte der Knechtstedener Straße hingewiesen. Das war auch jetzt im Bürgerhaus der Fall: Parken, Rasen, Anlieferung, Begegnungsverkehr, Sicherheit für Kita- und Schulkinder waren die am meisten erwähnten Themen. Lierenfeld lobte das „klare Bürger-Votum“, das nun von der Politik aufgenommen werde.