Kaninchen-Zucht in Dormagen Wo die „Osterhäschen“ groß werden

Nievenheim · Züchterin Martina Clemens kümmert sich aktuell um eine ganze Rasselbande niedlicher Kaninchen. Denen macht die Kälte nichts aus.

Die jüngsten Kaninchen von Züchterin Martina Clemens sind erst wenige Tage alt. Sie benötigen besonders viel Fürsorge und Pflege.

Foto: Melanie Zanin (MZ)

Über einen Mangel an niedlichen kleinen „Osterhäschen“ kann Kaninchen-Züchterin Martina Clemens aus Nievenheim sich in diesem Jahr nicht beschweren: gleich mehrere putzige Jungtiere leben aktuell im geräumigen Garten der Tierliebhaberin. Vom wuscheligen Löwenköpfchen bis zu Zwergwidder mit Schlappohren ist alles mit dabei. Über zehn Kaninchen (einschließlich Jungtieren) versorgt Clemens täglich.

In die Kaninchen-Zucht stolperte die Nievenheimerin vor vielen Jahren eher zufällig, waren es damals ihre Kinder, die die kuscheligen Tierchen mit nach Hause brachten. „Der erste Wurf war dann tatsächlich eher aus Versehen und überhaupt nicht geplant“, verrät Clemens. Während die Nachfrage nach den Fellnasen in den vergangenen Jahren aufgrund der Pandemie extrem gestiegen war und die Züchterin gar auf lange Wartelisten zurückgreifen musste, sei das Interesse an den Kaninchen in den letzten Monaten stark zurückgegangen. „Woran das liegt, weiß ich nicht“, so Martina Clemens. Für sie sei die Arbeit mit den Kaninchen jedoch kein Geschäft. Sie macht klar: „Ich sehe das alles ganz locker. Ich mache das aus Spaß und nicht, um damit Geld zu verdienen.“

Eine Ferien-Pension für
Häschen gibt es nicht mehr

Auch nach vielen Jahren sei die Freude an den Tieren immer noch groß. „Man hat eine Aufgabe, das gibt mir viel“, sagt sie. Unterstützt wird sie – zumindest im Hintergrund – von ihrem Mann, wenn auch eher hinsichtlich Technik und Website-Aufbau.

Die eisigen Temperaturen der vergangenen Tage haben den kuscheligen Tierchen nichts ausgemacht. „Die sind das gewöhnt und sehr gut geschützt, das ist kein Problem für die“, erklärt Clemens. Einige Jahre lang konnten urlaubsreife Menschen ihre Nager bei der Kaninchenzüchterin in die Ferien schicken, doch damit ist mittlerweile Schluss: „Es wurde extrem gut angenommen, ich hatte teilweise den ganzen Garten voller Kaninchen-Käfige. Aber es ist natürlich eine riesige Verantwortung und auch eine körperlich harte Arbeit, das wollte ich nicht mehr.“

Auch mit ihren eigenen Kaninchen sei sie gut ausgelastet. Ein weibliches Kaninchen kann im Jahr gleich mehrmals werfen, zuckersüße Tierbabys sind bei Martina Clemens also keine Seltenheit, zudem steht sie anderen Kaninchenbesitzern bei Fragen mit Rat und Tat zur Seite. Pro Wurf sei mit fünf bis sechs Jungtieren zu rechnen. „Es gibt natürlich Ausnahmen“, so die Expertin. „Mich schockt eigentlich gar nichts mehr, ich habe bei Kaninchen schon so ziemlich alles gesehen. Ich versorge die Tiere größtenteils selbst, nach so vielen Jahren kann ich auch viele gesundheitliche Sachen übernehmen.“