Bedburg als Partner für das Gewerbegebiet im Gespräch

Der Rommerskirchener Bürgermeister Mertens will die Stadt Bedburg als Partner gewinnen.

Grevenbroich. Die Stadt Grevenbroich und ihre Nachbargemeinde Rommerskirchen wollen nahe des Neurather Kraftwerks ein gemeinsames Gewerbegebiet realisieren. Auf einer etwa 11,5 Hektar großen Fläche sollen in den nächsten zehn Jahren innovative Unternehmen angesiedelt werden. So weit die bekannten Planungen.

Der Rommerskirchener Bürgermeister Martin Mertens und sein Bedburger Amtskollege Sascha Solbach haben jetzt die Idee entwickelt, das geplante Gewerbegebiet über die Regierungsbezirksgrenzen hinaus weiterzuentwickeln — in Richtung Bedburg und Bergheim. Hintergrund der Überlegungen der beiden SPD-Männer ist der Strukturwandel im Rheinischen Revier: „Wir müssen uns rechtzeitig Gedanken über die Zeit nach der Braunkohle machen“, unterstreicht Mertens.

Auf eine Fläche festgelegt haben sich die Bürgermeister nicht — wohl aber auf die feste Absicht, gemeinsam für eine noch bessere Möglichkeit der Ansiedlung zu sorgen. „Wir alle können nur davon profitieren, wenn wir gemeinsam um Unternehmen werben“, meint Mertens. Ob sich ein solch übergreifendes Gewerbegebiet überhaupt verwirklichen lässt, ist noch offen. Das müsse in Gesprächen mit den Verantwortlichen der Bezirksregierungen Düsseldorf und Köln geklärt werden, betont der Rommerskirchener Bürgermeister. So sieht er eine Realisierungs-Chance erst in den nächsten zehn bis 15 Jahren.

Zunächst gilt es für Mertens, gemeinsam mit der Stadt Grevenbroich das geplante Gewerbegebiet voranzubringen. „Wir sind bereits auf einem guten Weg. Der Flächenkauf schreitet voran, und wir loten zusammen verschiedene Nutzungsmöglichkeiten aus“, berichtet der Verwaltungschef. Mertens würde im interkommunalen Gewerbegebiet gerne innovative und immissionsarme Unternehmen ansiedeln — etwa aus der Steuerungselektronik-Branche oder aus dem Kraftfahrzeug-Bau.

Interessant findet der Rommerskirchener Bürgermeister auch die Gedankenspiele, die hinter der BoA II/III für die Kraftwerkserweiterung ausgewiesenen Flächen einer Zischennutzung zuzuführen. „Auf dieser Seite könnte zum Beispiel ein weiterer Gewächshauspark entstehen“, meint er. Für den nächsten Monat hat der Rommerskirchener ein Treffen mit Bürgermeisterin Ursula Kwasny vereinbart. Dabei soll auch über eine mögliche Zusammenarbeit mit der Stadt Bedburg gesprochen werden. Wie Kwasny vorab erklärte, stehe sie einer interkommunalen Zusammenarbeit offen gegenüber. Sie gibt jedoch zu bedenken, dass zwei Regierungsbezirke tangiert würden: „Damit müssten auch zwei Regionalpläne ineinander übergehen.“ Die Bürgermeisterin sieht das als Herausforderung an.