Mobilität wird künftig zum Standortfaktor für Stadtteile

Der Arbeitskreis Demografie nimmt in Kürze seine Arbeit auf. Im Fokus stehen dann auch Fragen zum Nahverkehr.

Grevenbroich. Der Arbeitskreis „Demografischer Wandel“, der aus der Mitte des Hauptausschusses hervorgegangen ist, wird nach den Herbstferien seine Arbeit aufnehmen. Dabei werden sich auch Mobilitätsfragen stellen — etwa, ob das Stadtbusnetz den Ansprüchen von Senioren gerecht wird und wie es für die Zukunft aufgestellt ist. „Dieses Thema ist natürlich von wachsender Bedeutung“, sagt SPD-Stadtverbandsvorsitzender Daniel Rinkert.

Vor allem, da die nächste Fahrgastzählung bald Aufschlüsse über die Nutzung des Netzes geben soll. Sie gilt als Grundlage für eine mögliche Anpassung des Busnetzes an veränderte Ansprüche der Bürger — und dabei könnten frühzeitig Erkenntnisse über die Herausforderungen der Zukunft einfließen.

Die zunehmende Bedeutung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) insbesondere für Senioren hat eine jetzt in Berlin vorgestellte Studie des ADAC hervorgehoben — und dabei auch einen Blick in die Zukunft geworfen. „Um die erforderliche Mobilität zu gewährleisten, gewinnen — neben der Nutzung des eigenen Pkw und des ÖPNV — neue Mobilitätsangebote wie Carsharing oder die Verknüpfung bestehender Angebote an Bedeutung“, lautet ein Ergebnis.

Die FDP hat sich in der Vergangenheit bereits dafür stark gemacht, ein Carsharing-Angebot auch in die Schlossstadt zu holen. FDP-Fraktionschef Markus Schumacher sieht darin ein Modell für die Zukunft. In Schreiben an entsprechende Unternehmen hat er bereits für den Standort Grevenbroich geworben.

Die ADAC-Studie betont zudem, dass der Bevölkerungsrückgang vor allem in kleinen und ländlich gelegenen Orten oft mit dem Verlust wichtiger Versorgungseinrichtungen einhergeht. Vor dem Hintergrund der stetig alternden Gesellschaft spielt eine gute Anbindung von Nahversorgern oder Ärzten aber eine zentrale Rolle bei der Zukunftsfähigkeit eines Ortes.

Auch deshalb sagt CDU-Fraktionschef Wolfgang Kaiser: „Die Zukunft der Stadt lässt sich nicht ohne Blick auf den demografischen Wandel gestalten.“

Und der hat es auch in der Schlossstadt in sich: Laut Gemeindemodellrechnung des Statistischen Landesamtes wird im Jahr 2020 fast jeder fünfte Grevenbroicher 65 Jahre und älter sein, 2030 sind es schon mehr als 25 Prozent. Die Bevölkerung in Grevenbroich wird bis 2030 um mehr als vier Prozent zurückgehen.