Pumpstation gegen Überflutungen

Die Stadt ist bei Hemmerden in der A46-Unterführung und im Elsbachtunnel aktiv geworden.

Einsatz in neun Metern Tiefe: Unter dem Elsbachtunnel saugten Experten der WGV Sonntag den Straßendreck aus einem Wasser-Auffangbecken.

Foto: Lothar Berns

Grevenbroich. Beim Pfingststurm „Ela“ im Juni musste ein Taxi im Elsbachtunnel aus den Wassermassen gezogen werden. Und die Autobahnunterführung Auf dem Mergendahl zwischen Hemmerden und Kapellen wird bei Regengüssen immer wieder gesperrt — Überschwemmungen zwingen Autofahrer zu Umwegen. Zumindest dieses Ärgernis soll bald der Vergangenheit angehören. Die Stadt baut dort eine Pumpstation ein, die Arbeiten beginnen in Kürze.

Auch am Elsbachtunnel wurde die Stadt jetzt aktiv. Die Wirtschaftsbetriebe Grevenbroich (WGV) reinigten Sonntag ein unterirdisches Auffangbecken, das bei Regenfällen bis zu 40 Kubikmeter Wasser zwischenspeichern kann, das in den Tunnel sickert. „Dort sammelt sich alles, was durch die Siebe in den Gullydeckeln fließt“, erklärt Heinrich Schiffer, Meister des Abwasserbetriebs bei den WGV.

Die turnusmäßige Reinigung ist erforderlich, damit die drei eingebauten Pumpen einwandfrei arbeiten können. Der Sonntag wurde wegen des geringen Verkehrs gewählt, dem zeitweise nur eine Fahrbahnhälfte zur Verfügung stand.

Insgesamt hatten sich fünf Kubikmeter Sand, Dreck und Kastanien auf dem Beckenboden in gut neun Metern Tiefe unter dem Pumpenhaus angesammelt. „Die Kastanien fallen von den Bäumen und werden in die Gullys gespült. Wir haben alles mit einem Spül- und Saugfahrzeug entfernt“, schildert Schiffer die Maßnahmen.

Laut Schiffer funktionieren die Pumpen ohne Störungen — trotzdem kam es schon zu dramatischen Überschwemmungen: Besonders schlimm erwischte es 2008 zwei Autofahrer. Einer flüchtete durchs Schiebedach aus den Wassermassen, der andere musste auf dem Dach seines Pkw auf Hilfe warten. Zuletzt hatte sich Mitte September im Tunnel Wasser gestaut. „Das liegt daran, dass Laub die Gullys verstopft. Beim Pfingststurm ,Ela’ stand das Wasser im Auffangbecken gerade einmal 24 Zentimeter hoch, weil nichts mehr hereinfließen konnte“, sagt Schiffer. Bautechnisch lasse sich dieses Problem kaum beheben — eine Lösung könnte seiner Meinung nach nur ein Warnsystem im Tunnel schaffen, das mit einer Schranke den Verkehr stoppt.

Im Gegensatz zum Elsbachtunnel gibt es Auf dem Mergendahl keine Pumpen, und die Versickerungsanlage dort ist marode. Das soll sich jetzt ändern: Die Stadt investiert 280 000 Euro in neue Technik. „Das Vorhaben befindet sich zurzeit in der Vergabephase. Wir gehen davon aus, dass die Arbeiten noch in diesem Jahr starten“, erklärt Stadtsprecher Andreas Sterken.

An der Unterführung werden eine Pumpstation und ein Auffangbecken geschaffen. Das Regenwasser wird über eine Leitung in ein bereits vorhandenes Becken an der Straße Auf den hundert Morgen geleitet. Die lästigen Sperrungen an der Unterführung, zuletzt vergangene Woche, sollen dann der Vergangenheit angehören.