Ablehnung: Grevenbroich will Konverter auch nicht

Derzeit prüft Amprion, ob Frimmersdorf als Konverter-Standortin Frage kommt.

Eignet sich möglicherweise das Kraftwerk Frimmersdorf als Standort für den Stromkonverter? Netzbetreiber Amprion prüft das derzeit, die Grevenbroicher Politik ist dagegen.

Eignet sich möglicherweise das Kraftwerk Frimmersdorf als Standort für den Stromkonverter? Netzbetreiber Amprion prüft das derzeit, die Grevenbroicher Politik ist dagegen.

Grevenbroich. Der Netzbetreiber Amprion hat nun auch Grevenbroich als möglichen Standort für den umstrittenen Stromkonverter ins Auge gefasst. Konkret: „Wir prüfen, ob sich das Kraftwerk Frimmersdorf eignet“, erklärte Sprecher Thomas Wiede am Donnerstag auf Anfrage. Damit wird neben sieben Standorten, die im Rhein-Kreis als besonders geeignet erscheinen, nun ein weiterer untersucht. Ob sich das Kraftwerks-Areal eignet, steht noch nicht fest, Amprion erhebt zurzeit die Faktenlage.

„Dabei legen wir die selben Kriterien an wie bei anderen Standorten im Rhein-Kreis“, betonte Wiede. Das Ergebnis der Untersuchungen will Amprion im kommenden Monat vorstellen.

Auch in Grevenbroich gibt es Widerstand. In einer Resolution hatte sich der Rat schon im Sommer gegen den Bau des bis zu 20 Meter hohen Strom-Umwandlers in der Stadt und an deren Grenzen ausgesprochen. „Diese Meinung hat sich nicht geändert“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Kaiser: „Grevenbroich ist mit Kraftwerken und Windanlagen ausreichend vorbelastet, da brauchen wir nicht noch zusätzlich einen Konverter.“

Zudem benötige die Kommune dringend neue Gewerbeflächen, die sich — nach der Stilllegung des Kraftwerks in den nächsten Jahren — in Frimmersdorf realisieren ließen. Kaiser betrachtet die Untersuchungen des Netzbetreibers zurzeit aber noch unaufgeregt: „Ich glaube nicht, dass der Standort geeignet ist. Er liegt zu nahe an den Wohnhäusern in Frimmersdorf und Gustorf-Gindorf.“

Auch die SPD lehnt den Standort ab: „Ein Konverter auf dem Kraftwerksgelände, das wäre wie Perlen vor die Säue geworfen“, meint Fraktionsvorsitzender Horst Gerbrand. „Mit diesem Areal ist ein wahnsinniges Entwicklungspotenzial verbunden, das wir mittelfristig nutzen wollen“, begründet er seine „klare Absage“.

Bürgermeisterin Ursula Kwasny, die ebenfalls einen Konverter-Bau in Frimmersdorf ablehnt, hat in der nächsten Woche einen Gesprächstermin mit Vertretern des Netzbetreibers vereinbart. „Dann wird das Thema auf den Tisch kommen“, erklärte sie. Wie ein Sprecher von RWE Power erklärte, liege dem Unternehmen bislang noch keine offizielle Anfrage von Amprion vor.